546 von maximal 630 Minuten hat Dennis Aogo in dieser Bundesliga-Saison für den VfB auf dem Platz gestanden. Neben seiner vorrangigen Aufgabe Tore des Gegners zu verhindern, hat er bisher auch schon zwei VfB Treffer vorbereitet. Holger Badstuber gegen Mainz und Simon Terodde gegen Frankfurt köpften jeweils nach einem Eckball des zwölfmaligen Nationalspielers von der linken Seite ein. Beim jüngsten Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt führte Dennis Aogo die Elf mit dem roten Brustring dabei gar als Kapitän aufs Feld. „Das ist natürlich etwas Besonderes. Ich weiß meine Rolle aber einzuordnen und bin mir bewusst, dass dies nicht mehr so schnell vorkommt wenn Simon Terodde und hoffentlich bald auch Christian Gentner wieder auf dem Platz stehen“, sagte der 30-Jährige an diesem Montag.
Egal ob mit oder ohne Kapitänsbinde zählt der Linksfuß, der bislang 220 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse aufzuweisen hat, zu den festen Größen im VfB Team und verhilft der Mannschaft zu einer defensiven Stabilität. „Die Basis stimmt“, blickte Dennis Aogo auf bisherigen zwei Monate beim VfB zurück und fügte an: „Was das Spiel gegen den Ball und das Erarbeiten von Chancen angeht, sehe ich aber noch Potenzial. Ich sehe mich ebenfalls noch in einem Prozess und will ebenfalls dazu beitragen, dass wir uns noch mehr Tormöglichkeiten erspielen.“
Soziales Engagement
Dies soll möglichst schon am Freitag beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln (Anstoß 20:30 Uhr) gelingen. Eine Partie, die Dennis Aogo als durchaus „gefährlich“ bezeichnet. „Aufgrund des aktuellen Tabellenstands denkt jeder, dass wir Köln schlagen müssen. Davon haben wir uns als Mannschaft freizumachen. Der Gegner spielt international und hat deutlich mehr Qualität in seinem Team, als es die aktuelle Situation zum Ausdruck bringt“, sagte der VfB Spieler mit der Rückennummer 3. Die Rheinländer, die erstmals seit 25 Jahren wieder an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen, sind schlecht in die Runde gestartet und haben bisher nur einen Zähler aus sieben Spielen gesammelt. Wenn es Dennis Aogo und seinen Teamkollegen geht, sollen im Duell am Freitag keine weiteren hinzukommen. „Wir wollen unsere bisherige Heimserie ausbauen“, sagte der 30-Jährige.
Dennis Aogo hat die sportlichen Ziele also klar vor Augen. Das gilt auch für sein Engagement abseits des Rasens. Er beteiligt sich ab sofort bei der Initiative Common Goal, bei der Fußballerinnen und Fußballer mit mindestens einem Prozent ihres Gehalts soziale Projekte unterstützen. „Ich habe gemeinsam mit meiner Frau schon seit längerem nach einer Möglichkeit gesucht, mich sozial zu engagieren. Mit Common Goal habe ich die perfekte Organisation gefunden, die über die entsprechenden Strukturen verfügt. Ich möchte in einer Welt, die immer schwieriger wird, den Menschen etwas zurückgeben, denen es nicht so gut geht wie uns Sportlern. Wenn jeder von uns nur einen kleinen Bruchteil abgibt, können wir eine große Wirkung erzielen“, sagte Dennis Aogo. Er wird künftig mit zwei Prozent seines Jahresgehalts ein Projekt unterstützen. Welches dies genau sein wird, wird der er noch bekanntgeben. „Es muss ein Projekt sein, mit dem ich mich emotional identifizieren kann. Dabei werden Kinder, eine bessere Bildung sowie Integration sicherlich eine Rolle spielen“, gab Dennis Aogo zu Protokoll.