Auf den ersten Blick ist Mario Gomez der einzige Akteur im deutschen WM-Kader, der sozusagen unter dem Nationaltrikot das mit dem Brustring trägt. Auf den zweiten Blick ist der 32-jährige Stürmer jedoch bei weitem nicht der einzige WM-Fahrer im DFB-Team, der wesentliche Schritte seiner Laufbahn beim und für den VfB bestritten hat. Mit sechs Spielern und drei Trainern hat ein großer Teil der deutschen Nationalmannschaft bei der Mission Titelverteidigung in Russland eine VfB Vergangenheit mit im Gepäck.
Mario Gomez
In bislang 75 Länderspielen erzielte Mario Gomez 31 Tore für die A-Nationalmannschaft. Im aktuellen WM-Kader hat nur Thomas Müller öfter getroffen (38 Tore). Mario Gomez spielte ab der U17 von 2001 bis 2009 für den VfB und kehrte Anfang dieses Jahres zu „seinem“ Verein zurück. Im Jahr 2007 feierte der damals 21-Jährige im Februar sein Länderspieldebüt und sein erstes Tor für die A-Nationalmannschaft – und im Mai desselben Jahres die Deutsche Meisterschaft mit dem VfB. Mit dem DFB wurde er Vize-Europameister 2008, Dritter bei der WM 2010 und erreichte die EM-Halbfinals 2012 und 2016.
Timo Werner
Mario Gomez‘ Pendant im Sturm des DFB heißt Timo Werner und kommt auf acht Tore in 14 Einsätzen für die A-Nationalmannschaft. Der gebürtige Stuttgarter kam mit sechs Jahren zum VfB und trug das Trikot mit dem Brustring bis 2016 insgesamt 14 Jahre lang. Der heute 22-Jährige ist der jüngste Profispieler, den der VfB je hervorgebracht hat. Unter Joachim Löw debütierte er im März vergangenen Jahres und gewann im Juli den Confederations Cup.
Antonio Rüdiger
Von 2011 bis 2015 spielte Antonio Rüdiger für die U19, die zweite und die Profimannschaft des VfB, mit der er 2013 im Finale des DFB-Pokals stand. Ein Jahr später feierte der Innenverteidiger des VfB sein Nationalmannschaftsdebüt (Mai 2014). Seitdem bestritt der 25-Jährige 24 Länderspiele für Joachim Löws Auswahl und erzielte ein Tor. Bisheriger Höhepunkt: Der Gewinn des Confederations Cup.
Joshua Kimmich
Von 2007 bis 2013 durchlief Joshua Kimmich die Nachwuchsmannschaften des VfB bis zur U19, ehe er ein Jahr später U19-Europameister mit dem DFB wurde. Mit 23 Jahren kommt der Abwehrspieler bereits auf 29 Einsätze und drei Tore für die A-Nationalmannschaft und ist seit der Europameisterschaft 2016 Joachim Löws erste Wahl für die rechte Abwehrseite.
Sebastian Rudy
Von 2003 bis 2010 trug Sebastian Rudy das Trikot mit dem Brustring und bestritt in seinen zwei Spielzeiten bei den Profis 29 Pflichtspiele für den VfB. In der A-Nationalmannschaft stehen 25 Einsätze, ein Tor und der Gewinn des Confed Cup auf seinem Konto.
Sami Khedira
132 Pflichtspiele als VfB Profi hatte Sami Khedira bereits auf dem Buckel, bevor er 2010 zu Real Madrid wechselte. In der Rückrunde 2007 war der gebürtige Stuttgarter mit nicht einmal 20 Jahren bereits eine feste Größe der Meistermannschaft. Insgesamt verbrachte der 31-jährige Mittelfeldspieler 15 Jahre beim VfB (1995–2010) und stieg in dieser Zeit auch zum Nationalspieler auf. Zu den Höhepunkten seiner 75 Länderspiele (7 Tore) zählt natürlich der Weltmeistertitel 2014.
Bundestrainer Joachim Löw
Der Bundestrainer war in der Saison 1995/1996 zunächst Co-Trainer und von 1996 bis 1998 Chefcoach des VfB. Er führte die Wasenelf 1997 zu ihrem bislang letzten Pokaltriumph und ein Jahr später ins Finale des Europapokals der Pokalsieger. Auch als Spieler trug Joachim Löw 1980/1981 für eine Saison das Trikot mit dem Brustring und feierte darin sein Bundesligadebüt.
Co-Trainer Thomas Schneider
Schon 1997 triumphierte Thomas Schneider an der Seite von Joachim Löw – damals allerdings noch als Spieler des VfB im DFB-Pokalfinale. Neben dem Pokalsieg 1997 wurde der Verteidiger mit dem VfB 1992 Deutscher Meister, 2003 Vizemeister und stand 1998 im Finale des Europapokals der Pokalsieger. In seiner aktiven Zeit verbrachte er 20 Jahre beim VfB (1983–2003) und bestritt bei den Profis insgesamt 176 Pflichtspiele. Darüber hinaus war Thomas Schneider zunächst U17-, dann Cheftrainer des VfB, bevor er 2014 als Co-Trainer der Nationalmannschaft an Joachim Löws Seite zurückkehrte.
Co-Trainer Marcus Sorg
Auch die aktive Laufbahn von Joachim Löws zweitem Co-Trainer führte nicht am VfB vorbei: Von 1987 bis 1993 spielte Marcus Sorg sechs Jahre lang in der zweiten Mannschaft des VfB.