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Ein Blick hinter die Kulissen

Vor wenigen Tagen war es endlich soweit: Nach mehreren Monaten, in denen Fritzle hauptsächlich von Zuhause aus gearbeitet und sich die Spiele der VfB Profis im Fernsehen angeschaut hatte, durfte er endlich einmal wieder in die Mercedes-Benz Arena. Das Stadion ist sein Lieblingsort. Hier fühlt er sich am wohlsten. Und auch wenn an jenem Nachmittag kein Fußballspiel stattfand und es zudem im Innenraum auf dem Rasen brütend heiß war, so war unser Chefanimateur rundum glücklich – und erlebte einen spannenden, abwechslungsreichen und spaßigen Tag.

Die Saisonvorbereitung läuft auf Hochtouren. Fast jeden Tag absolvieren die VfB Profis eine oder gleich zwei Trainingseinheiten, überprüfen bei Testspielen ihre Form und probieren bei den Freundschaftsspielen verschiedene Aufstellungen aus. Der Sport ist in dieser Zeit allerdings nicht alles. Denn zur Saisonvorbereitung gehört immer auch ein Termin, bei dem kein Fußball gespielt wird: der sogenannte Shooting Day. Das ist ein Tag, an dem das traditionelle Mannschaftsbild fotografiert wird, Einzelfotos von allen Spielern sowie dem Team rund ums Profiteam geschossen werden und Werbeaufnahmen für die Sponsoren entstehen. Wegen Corona findet der Fototermin in diesem Jahr unter ganz besonderen Hygienemaßnahmen statt. Dennoch darf Fritzle auch an diesem Tag nicht fehlen. Und so befindet er sich nun dort, wo sich normalerweise VfB Cheftrainer Pellegrino Matarazzo während der Spiele aufhält und Anweisungen an seine Spieler gibt: am Spielfeldrand in der Mercedes-Benz Arena, ein paar Schritte von der Mittellinie entfernt.

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Ein paar Meter neben ihm steht Gregor Kobel – und das bedeutet für Fritzle eine Herausforderung. Denn der VfB Torhüter, den unser Chefanimateur wegen dessen Humors und seiner lockeren, umgänglichen Art besonders mag, ist immer zu einem kleinen Späßchen bereit. Außerdem hat er meist einen Witz auf Lager. Doch Fritzle darf jetzt bloß nicht lachen. Denn nun stellt sich ein Fotograf nach dem anderen in ein paar Metern Entfernung vor ihn hin und schießt wie von jedem Spieler und von jedem Mitglied des Trainerteams und Betreuerstabs auch von unserem VfB Maskottchen ein Einzelfoto. Und das sollte am besten gleich beim ersten Schuss klappen, damit es nicht zu Verzögerungen kommt.

Doch dazu kommt es nicht. Fritzle ist ein Profi. Er macht es den Fotografen einfach. Als ob er eine Statue wäre, bewegt er sich keinen Zentimeter, verzieht das Gesicht kein bisschen und posiert freundlich dreinblickend für die Kameras. Es ist ja auch nicht sein erster Shooting Day. Im Sommer 1992 erschien Fritzle erstmals auf einem Mannschaftsbild der VfB Profis. Oder genauer gesagt: das weiß-rote Ei, aus dem er ein paar Tage später beim ersten Heimspiel der damaligen Saison schlüpfen sollte. Seither ist Fritzle bei jedem Mannschaftsbild dabei. Egal, ob es im Stadion, vor dem Clubzentrum oder einmal auch vor dem Neuen Schloss in der Stuttgarter Innenstadt aufgenommen wurde. Daher weiß der Fotoshooting-Routinier auch sofort, was zu tun ist, als der letzte Fotograf ihn abgelichtet hat. Er läuft schnurstracks in Richtung des Strafraums vor der Cannstatter Kurve und stellt sich auf seiner Position auf: in der zweiten Reihe von vorne, in der das Trainerteam steht, ganz links außen.

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Während sich einige Spieler noch einmal ihre Haare richten oder ein paar Schweißperlen aus dem Gesicht wischen, steht Fritzle bereits stramm auf seiner Position und ist schon längst bereit. Die haben vielleicht Probleme, denkt er sich und muss ein bisschen über die anderen, die vor dem nächsten Foto noch mit den Folgen des Windes und vor allem der großen Hitze kämpfen, ein bisschen schmunzeln. Denn das VfB Krokodil erweist sich auch diesmal wieder als schlauer Fuchs – und trägt auch heute wieder die rote Mütze mit dem VfB Wappen. Der doppelte Vorteil: Sie schützt ihn vor der Sonne und seine Frisur erkennt man dadurch ohnehin nicht.

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Geschafft! Das Mannschaftsbild ist fertig. Für Fritzle bedeutet das aber noch längst nicht Feierabend. Denn als nächstes stehen die Aufnahmen für die Fritzle-Club-Mitglieder und die weiß-roten Geburtstagskinder auf dem Programm. Im Business Center in der Haupttribüne erwartet Fritzle schon sein langjähriger Kumpel Holger Laser. Der Stadionsprecher, der auch für VfB TV zuständig ist und mit dem er schon so viele emotionale Momente im Stadion sowie spannende Abenteuer außerhalb der Mercedes-Benz Arena erlebt hat, hat bereits alles aufgebaut. Er zeigt Fritzle, wo genau er sich vor die Kamera hinstellen soll. Er reicht ihm das Mikrofon, Konfetti und Luftschlangen und gibt dann das Startsignal.

Fritzle, als langjähriges Maskottchen freilich eine Rampensau, gibt auf Kommando Vollgas. Als ob er auf einer Geburtstagsparty mit vielen feiernden Menschen wäre, trällert er voller Leidenschaft das Geburtstagsständchen „Happy Birthday“ und rundet den kurzen Clip mit einer Überraschung ab. Die Fritzle-Club-Mitglieder können sich schon jetzt auf ihren Geburtstag freuen, wenn sie Post von Fritzle bekommen werden.

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Für unseren Chefanimateur waren die Drehs der kurzen Videos allerdings erst das Aufwärmprogramm. Denn als nächstes muss er wieder in den Innenraum des Stadions zurück und dort dann so richtig Gas geben. Es stehen Aufnahmen mit dem Mercedes EQC vor der eindrucksvollen Kulisse der hohen Zuschauerränge an. Den Schlüssel haben die Verantwortlichen versteckt. Nicht, dass Fritzle noch auf die Idee kommt und eine Probefahrt durch den Strafraum macht. Wer Fritzle kennt, weiß: Ihm ist alles zuzutrauen.

Und sie sollten richtigliegen. Denn als sich das VfB Maskottchen später hinters Lenkrad setzt, will er zuerst nach dem Schlüssel greifen. Doch auch so hat er eine Menge Spaß. Immerhin ist der Elektro-SUV ganz im VfB Design verziert und damit für ihn ein absolutes Traumauto. Die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben. Doch dann wird er aus allen Träumen gerissen. Für die Fahrt hinüber zum nahegelegenen Mercedes-Benz Museum muss er auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Für Fritzle ist die kurze Fahrt trotzdem ein Erlebnis. Und es soll nicht der letzte Höhepunkt des Tages gewesen sein. Denn bei den Aufnahmen vor dem Museum steht er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Thomas Hitzlsperger vor der Kamera.

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Er freut sich, ihn nach langer Zeit mal wieder persönlich zu treffen. Und so schwelgen die beiden in gemeinsamen Erinnerungen, sprechen über dies und das, lachen und scherzen und posieren zwischendurch immer wieder ganz professionell fürs Foto. So macht Arbeit Spaß. Was für ein netter Abschluss, denkt sich Fritzle, eines zwar anstrengenden, aber auch schönen und abwechslungsreichen Tages.

Shooting Day