
#1: 2. Spieltag 1963/1964, 2:0 gegen Hertha BSC - Der erste Sieg

Der Start in die neugegründete Bundesliga verlief für den VfB im August 1963 noch recht unglücklich. Beim FC Schalke 04 unterlag die von Kurt Baluses trainierte Elf am ersten Spieltag 0:2. Eine Woche später, im ersten Bundesliga-Heimspiel überhaupt, gab es dann erstmals Grund zur Freude. Rolf Geiger und Erwin Waldner erzielten beim 2:0-Sieg die ersten Tore des VfB im neugegründeten Oberhaus. Auch den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga feierte der VfB wenig später - am siebten Spieltag durch ein 3:0 beim Karlsruher SC. Am Ende der Premieren-Spielzeit stand Platz fünf zu Buche, erster Bundesliga-Meister wurde der 1. FC Köln.
#138: 21. Spieltag 1973/1974, 3:1 gegen Eintracht Frankfurt - Ein Schmuckstück zum Jubiläum

In der Spielzeit 1973/1974 ging es für den VfB bei der ersten Teilnahme des 1971 gegründeten UEFA-Cup bis ins Halbfinale (3:4 gegen Feyenoord Rotterdam), wohingegen das Team in der Bundesliga eine durchwachsene Saison erlebte, die mit Platz neun endete. Einige Highlights bot die Spielzeit aber trotzdem. So war der zweite Sieg in unserer Auswahl am 21. Spieltag der Saison 1973/1974 zwar weder ein runder noch ein übermäßig wichtiger. Besonders war er aber dennoch: Einerseits markierte der Treffer Hans „Buffy“ Ettmayers zum 1:0 gegen Eintracht Frankfurt im Januar 1974 das 10.000. Tor der Bundesliga-Geschichte, darüber hinaus wurde er im Anschluss zum Tor des Monats gewählt. Der österreichische Mittelfeldspieler war an der Strafraumkante angespielt worden und setzte das runde Leder mit hoher Geschwindigkeit und viel Kraft unter die Latte. Das Spiel endete nach weiteren Treffern von Egon Coordes und Hermann Ohlicher mit 3:1 für die zu jener Zeit von Hermann Eppenhoff trainierte VfB-Elf.
#238: 6. Spieltag 1982/1983, 4:1 gegen den KSC - Reichert macht die Tausend voll

Gegen Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre war der VfB nach dem letzten Spieltag der Bundesliga-Spielzeiten zumeist unter den ersten fünf Mannschaften der Tabelle zu finden. So auch in der Saison 1982/1983, in die der VfB mit drei Siegen und zwei Remis gestartet war. Am sechsten Spieltag gastierte der KSC in Bad Cannstatt – und geriet postwendend in Rückstand. VfB-Stürmer Peter Reichert, heute als Teammanager tätig, traf bereits in der zweiten Minute zum 1:0. Es war das 1.000. Tor in der Bundesliga für den VfB, der das Spiel mit 4:1 gewinnen sollte und unter Cheftrainer Helmut Benthaus am Ende der Saison auf Rang drei hinter dem Hamburger SV und Werder Bremen landete. In der Folgesaison 1983/1984 krönte sich der VfB erstmals zum Bundesliga-Meister.
#298: 27. Spieltag 1985/1986, 7:0 bei Fortuna Düsseldorf - Auswärtsrekord dank Klinsmann
254 Auswärtssiege hat der VfB bis heute in der Bundesliga gefeiert, doch nur einer ist so hoch ausgefallen: Am 27. Spieltag der Saison 1985/1986 siegte der VfB mit 7:0 bei Fortuna Düsseldorf. Mann des Spiels war ohne jeden Zweifel Jürgen Klinsmann, der fünf der sieben Tore erzielte. Auch Michael Spies und Karl Allgöwer trafen. Kurios: Nur fünf Wochen zuvor hatte die von Willi Entenmann trainierte Mannschaft bereits ihr Heimspiel gegen Hannover 96 mit 7:0 gewonnen. Auch in diesem Spiel hatte Jürgen Klinsmann doppelt getroffen, die weiteren Tore steuerten Michael Nushöhr (3), Karl Allgöwer und Andreas Müller bei. Am Ende der Saison wurde der VfB Fünfter, Düsseldorf rettete sich knapp und Hannover stieg als Schlusslicht ab. Während der 7:0-Auswärtssieg bis heute einmalig geblieben ist, gelang es dem VfB inklusive des Spiels gegen Hannover viermal, im eigenen Stadion mit 7:0 zu gewinnen. Zuletzt passierte das in der Spielzeit 2010/2011 (gegen Borussia Mönchengladbach).
#399: 38. Spieltag 1991/1992, 2:1 in Leverkusen - Buchwald köpft zur Meisterschaft ein

Der 16. Mai 1992 gehört zu den bedeutendsten Tagen in der Geschichte des VfB: Der 2:1-Sieg in Leverkusen am 38. und letzten Spieltag der Saison 1991/1992 markierte nicht nur den 399. VfB-Sieg in der Bundesliga, sondern bedeutete gleichzeitig den zweiten Titelgewinn für die Jungs aus Cannstatt seit der Premierensaison 1963/1964. Kapitän Guido Buchwald erzielte nach Zuspiel von Ludwig Kögl in der 86. Minute mit einem Kopfball den Siegtreffer, obwohl der VfB nach einem Platzverweis gegen Matthias Sammer zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Minuten lang in Unterzahl gespielt hatte. Fritz Walter hatte kurz vor der Halbzeitpause per Strafstoß für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt. Leidtragender der Last-Minute-Meisterschaft war die Frankfurter Eintracht, die als Tabellenführer in den Spieltag gegangen war, schlussendlich aber Hansa Rostock mit 1:3 unterlag.
#602: 33. Spieltag 2006/2007, 3:2 beim VfL Bochum - Hildebrand wird zum Titan

Wer an die Meistersaison 2006/2007 zurückdenkt, hat wohl als erstes die beiden Treffer von Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira am letzten Spieltag beim 2:1 gegen Energie Cottbus vor Augen. Doch der vorentscheidende Schritt zur dritten Bundesliga-Meisterschaft wurde bereits eine Woche zuvor beim 3:2-Sieg in Bochum gemacht. Dort war der VfB zunächst zweimal in Rückstand geraten, hatte durch Thomas Hitzlsperger und Mario Gomez aber jeweils die richtige Antwort parat. Zwar sorgte Cacau mit seinem Treffer zum 3:2 kurze Zeit später für das Endergebnis, Mann des Spiels wurde aber Timo Hildebrand, der in den Schlussminuten mit einer Weltklasse-Parade gegen Bochums Christoph Dabrowski den Sieg festhielt. Der Gästeblock in Bochum explodierte und der VfB setzte sich einen Spieltag vor dem Ende – auch dank der Schalker Niederlage in Dortmund - an die Tabellenspitze.
#709: 34. Spieltag 2014/2015, 2:1 beim SC Paderborn - Last-Minute-Klassenerhalt I

Vor dem 34. Spieltag der Saison 2014/2015 rangierte der VfB nach einer schwierigen Saison auf Relegationsplatz 16, auf den er eine Woche zuvor dank des Sieges gegen den HSV (2:1) geklettert war. Im letzten Saisonspiel ging es für die von Huub Stevens betreute Mannschaft beim SC Paderborn, zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter mit zwei Punkten weniger, um das Überleben in der Bundesliga. Auch der Hamburger SV sowie Hannover 96 und der SC Freiburg, die sich im direkten Duell gegenüberstanden, steckten tief im Abstiegskampf. Für den VfB startete das Spiel in Paderborn denkbar schlecht – schon nach vier Minuten stand es 0:1. Die Jungs aus Cannstatt gaben jedoch nicht auf und erzielten noch vor der Pause den Ausgleich durch Daniel Didavi. Nach 72 Minuten war es schließlich Daniel Ginczek, der den Paderborner Keeper umkurvte und zum 2:1 einschob. Der Treffer sollte sich als überlebenswichtig erweisen, denn aufgrund der Siege des HSV und von Hannover 96 wäre der VfB mit einem Remis direkt abgestiegen. So erwischte es den SC Freiburg, der HSV musste in die Relegation.
#759: 34. Spieltag 2021/2022, 2:1 gegen den 1. FC Köln - Last-Minute-Klassenerhalt II

Noch atemberaubender war das Saisonfinale der Spielzeit 2021/2022. Auch hier stand der VfB vor dem finalen Heimspiel gegen den 1. FC Köln unter enormem Druck. Drei Punkte betrug der Rückstand auf Hertha BSC auf Platz 15 zu diesem Zeitpunkt, nur das bessere Torverhältnis ließ überhaupt noch auf die direkte Rettung hoffen. Der VfB erwischte einen guten Start in die Partie: Zwar vergab Sasa Kalajdzic einen frühen Strafstoß für die Jungs aus Cannstatt, stand bei der anschließenden Ecke aber goldrichtig und verwandelte zum 1:0. Der Kölner Ausgleich kurz nach dem Seitenwechsel traf den VfB ins Mark, auch weil Hertha BSC im Parallelspiel in Dortmund in Führung lag. Ein Doppelschlag der Schwarz-Gelben und das stetige Anlaufen des VfB sorgten in den Schlussminuten für eine elektrisierende Stimmung. Angepeitscht von den Zehntausenden im weiten Rund geschah es in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Ecke Omar Marmoush, Kopfballverlängerung Hiroki Ito und schließlich der Flugkopfball von Kapitän Wataru Endo ins Glück. 2:1, Heimsieg, Klassenverbleib. Es war die Geburtsstunde von „LegEndo“. Der VfB war gerettet, die Hertha musste in die Relegation.
