Der im Jahr 1940 in Mülheim an der Ruhr geborene Fußballfachmann nahm zur Spielzeit 1976/1977 mit besten Erinnerungen auf der Stuttgarter Trainerbank Platz. Schließlich hatte er im Jahr 1960 als Spieler im Neckarstadion seinen ersten (und einzigen) Einsatz im Trikot der Nationalmannschaft feiern können. Von Feierlaune war der VfB 1976 allerdings weit entfernt: Nach dem Abstieg 1974/1975 war die Hoffnung auf Besserung der sportlichen und finanziellen Situation bei allen VfBlern am Ende der darauffolgenden Saison nämlich kaum mehr vorhanden. Sie lag fast allein auf den Schultern von Jürgen Sundermann. Dieser leitete sofort einen umfangreichen Neubeginn ein und übertraf sodann alle Erwartungen bei Weitem. Der große Motivator und akribische Arbeiter impfte der aus jungen Talenten sowie erfahrenen Spielern zusammengesetzten Wasenelf neues Leben und eine große Portion Optimismus ein. Diese übertrug sich schon bald auf die gesamte Anhängerschaft und führte am Saisonende schließlich zum existenziell wichtigen, zuvor jedoch kaum für möglich gehaltenen Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Dies war der Aufgalopp zu einer sportlich überaus erfolgreichen Zeit. Unter Jürgen Sundermanns Ägide schwamm der VfB fortan auf einer Welle der Euphorie und landete in den nächsten beiden Spielzeiten auf Rang vier und zwei der Bundesligatabelle, weshalb er von den VfB-Fans alsbald den Ehrentitel „Wundermann“ verliehen bekam. Nach einem einjährigen Intermezzo beim Grasshopper Club Zürich kehrte Jürgen Sundermann für eine zweite Amtszeit nach Bad Cannstatt zurück. Der VfB belegte die Plätze drei und elf, bevor es den fußballverrückten Westfalen in die weite Welt des Sports zog. Im April 1995 führte ihn sein Weg jedoch abermals zu seinem Herzensverein an den Neckar zurück, wo er noch einmal für sieben Spiele auf der VfB-Trainerbank Platz nehmen sollte.
Noch heute zieht es Jürgen Sundermann häufig zu seinem Verein. Der VfB und Jürgen Sundermann gehören zusammen. Nicht zuletzt deshalb dankt der VfB Jürgen Sundermann für seine großen Verdienste als Trainer und Mensch und wünscht ihm alles Gute zu seinem 82. Geburtstag!
