Sie wollten nicht mehr auf der Straße „pöhlen“. Deshalb gründeten ein paar Gelsenkirchener Jungs um Willy Gies am 4. Mai 1904 im Schatten der Zeche Consolidation den Sportverein Westfalia Schalke – damals noch mit den Vereinsfarben rot und gelb. Nur in dieser offiziellen Vereinigung konnten die jungen Kicker Gegner wie Spiel und Sport Schalke 1896 oder den BSV Gelsenkirchen einladen, um in einen Wettkampf zu treten. Um allerdings auch an einem Ligabetrieb teilnehmen zu können, bedurfte es der Mitgliedschaft im Westdeutschen Spielverband (WSV). Diese wurde den Jugendlichen aufgrund der fraglichen Lebensfähigkeit des Clubs allerdings verwehrt. Auf der Schalker Webseite wird dies jedoch nicht als der „eigentliche Grund“ angesehen, vielmehr soll die bürgerliche Ausrichtung des WSV ausschlaggebend für die Absage gewesen sein, die dem „Zusammenschluss der jungen Fabrikarbeiter und Kumpel argwöhnisch gegenüber“ stand.
Einer der Schalke-Begründer: Willy Gies
Da half es auch nicht, dass der erwachsene Wiegemeister und Zechenbeamte Heinrich Hilgert 1909 auf der Mitgliederversammlung seine Hilfe anbot und den Vorsitz übernahm. Westfalia Schalke musste sich erst dem TuS Schalke 1877 anschließen, um von September 1912 an am Ligabetrieb mitzuwirken. In der Premierensaison wurde der Club in der Neunerliga Sechster. Der Erste Weltkrieg verhinderte dann auch auf Schalke teilweise das Fußballspielen, und der TuS stellte den Spielbetrieb ein. Daher folgte 1915 die Neugründung von Westfalia Schalke, das sich 1919 abermals dem TuS Schalke 1877 anschloss. Allerdings versammelten sich die Fußballer 1924 und trennten sich endgültig vom TuS. Diese Entscheidung markiert die Geburtsstunde des FC Schalke 04 mit den Vereinsfarben blau und weiß. Aufstiege, sieben deutsche Meistertitel, fünf nationale Pokaltriumphe und der Gewinn des UEFA-Cups folgten. Heute ist Schalke eine Größe im deutschen Fußball und reist in dieser Saison als derzeitiger Tabellenfünfter nach Bad Cannstatt.