Puhhhhhhhhh. Dieser Ausstoß der Erleichterung war an diesem Samstag gegen 17:20 Uhr sicher in zahlreichen schwäbischen Wohnzimmern und Kneipen zu vernehmen. In Paderborn jedenfalls fielen von den VfBlern „Tonnen Ballast“ ab, wie Sven Ulreich den Moment des Abpfiffes beschrieb. „1:2“ prangte zu diesem Zeitpunkt auf der Anzeigetafel, die Mannschaft von Huub Stevens hatte den Klassenverbleib geschafft.
Bis es soweit war, standen allerdings noch 90 Minuten voll von Ärgern, Verzweifeln, Freuen und Bangen an. Ein verrücktes und nervenaufreibendes Finale im Abstiegskampf, bei dem die Blitztabelle immer wieder andere Mannschaften unter dem Strich anzeigte. Lang stand dort auch der VfB – an diesem letzten Spieltag und in der kompletten Saison. Doch die Jungs aus Cannstatt rissen sich zusammen, bewahrten Ruhe, besannen sich auf ihre Stärken und stemmten sich gemeinsam gegen den Abstieg. Mit Erfolg.
Erstmals 2015 über dem Strich
Auch in Paderborn war der VfB mal wieder die bessere Mannschaft. Dennoch musste sie früh einem Rückstand hinterherlaufen und zeigte dann aber noch einmal in beeindruckender Weise, was das Team von Huub Stevens im letzten Saisondrittel ausgezeichnet hat. Willen, Leidenschaft, schneller und mutiger Fußball. Beim SCP drehte der VfB dank der Tore von Daniel Didavi und Daniel Ginczek das 0:1 noch zum erlösenden Sieg und sprang damit erstmals im Jahr 2015 über den Strich. Gerade rechtzeitig.
Urlaub oder Nationalmannschaft
Am Abend empfingen einige VfB Fans das Team nach der Ankunft am Flughafen in Echterdingen, ehe der weiß-rote Tross die Saison in einem Stuttgarter Restaurant ausklingen ließ und den Klassenverbleib ein wenig feierte. An diesem Sonntag traf sich der Kader noch einmal am Clubgelände, und die Spieler verabschiedeten sich entweder in den Sommerurlaub oder in Richtung ihrer jeweiligen Nationalmannschaften.
Am 57. Geburtstag des VfB Präsidenten Bernd Wahler war dabei vor allem Riesenerleichterung spürbar. Zu diesem Zeitpunkt waren auch schon von überall aus dem Ländle Glückwunsche zum Klassenerhalt eingetroffen, unter anderem vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Danke an alle für die Unterstützung! Es wurde durch diese Rückmeldungen noch einmal mehr deutlich, dass die gesamte Stadt und die Umgebung Anteil genommen haben am Abstiegskampf des VfB – und wie intensiv das Puhhhhhhhhh in der Region gewesen sein muss.