Sechs Spiele trennen den FC Bayern München noch vom Ziel aller Wünsche, dem Finale der UEFA Champions League in der heimischen Allianz Arena. Der Weg zur Krone des europäischen Vereinsfußballs ist somit noch deutlich weiter für den FCB als jener ins DFB-Pokalfinale nach Berlin.
Zweifel daran, dass der deutsche Rekordmeister und Rekordpokalsieger nicht in der Lage dazu wäre, beide Endspiele zu erreichen und darüber hinaus auch die Meisterschale zurück an die Isar zu holen, gibt es indes kaum. Denn die Mannschaft von Cheftrainer Jupp Heynckes spielt in der aktuellen Spielzeit konstant und liefert regelmäßig die Ergebnisse, die man vom Fußballprimus Bayern erwartet.
Selbst von Rückschlägen, seien es personelle Engpässe durch Verletzungsausfälle, seien es Niederlagen wie unlängst die gegen Borussia Mönchengladbach, werfen die Bayern nicht aus der Erfolgsspur: Im Gegenteil – sie scheinen das Team noch enger zusammenzuschweißen und einzuschwören auf das große Ziel "Titeltriple 2012". Zwar gestaltet sich die Ausgangslage in allen drei Wettbewerben anders, als in früheren Erfolgsphasen der Münchner, in denen die Bayern die Rolle des Dominators innehatten, doch liegt auch ein besonderer Reiz im engen Rennen um Schale, Pott und den Gewinn der Königsklasse.
Mit viel Kampf die Stirn geboten
Der Vierkampf um die Meisterschaft macht die Bundesliga zur spannendsten Spielklasse Europas, einem sportlichen Topevent, dem der DFB-Pokal in nichts nachsteht – auch wegen seiner oftmals beschworenen eigenen Gesetze. Diese hätten auch beinahe dazu geführt, dass Franck Ribéry, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Co. bereits im Achtelfinale ausgeschieden wären. Erst in der Nachspielzeit gelang Superstar Arjen Robben das erlösende 2:1 beim Zweitligisten VfL Bochum, der sogar in Führung ging und den Bayern mit viel Kampf die Stirn bot.
Wesentlich eindeutiger waren dagegen die Partien in den ersten beiden Pokalrunden. Zunächst siegte die Heynckes-Elf mit 3:0 bei Eintracht Braunschweig, dann wurde der FC Ingolstadt beim 6:0 vor heimischer Kulisse praktisch überrannt, was auch dazu führte, dass der FCB nach der SpVgg Greuther Fürth und dem FC Schalke 04, dritt-torgefährlichste Mannschaft der aktuellen Pokalrunde ist.
Mario Gomez mit Lionel Messi gleichauf
Personifiziert wird diese Torgefahr wie von keinem Zweiten durch Top-Torjäger und Ex-VfBler Mario Gomez. Dem Eigengewächs des VfB gelang zwar erst ein Pokaltreffer vom Elfmeterpunkt aus, aber in der Liga marschiert er vorneweg: 18 Einsätze, 17 Tore – viel besser geht es kaum. Und auch auf der internationalen Bühne bewegt sich der 26-Jährige auf Augenhöhe mit den Besten der Besten. Denn neben Gomez gelangen bis dato nur einem einzigen Spieler sechs Treffer in der Champions League, und dessen Name lautet Lionel Messi. Niemand dürfte sich darüber wundern, wenn Münchens Nummer 33 diese beindruckende Bilanz in allen drei Wettbewerben weiter ausbaut und so die nötigen Tore für den Griff nach den drei Trophäen beisteuert.
Ebenfalls mit Treffern hierzu beitragen will auch wieder Routinier Ivica Olic, der nach langer Verletzungspause wieder obenauf ist und den Backup für Mario Gomez gibt. Zudem sorgte auch Bastians Schweinsteigers Rückkehr auf den grünen Rasen nach seiner Schulterverletzung dafür, dass Jupp Heynckes für die bevorstehende heiße Phase im Titeldreikampf personell quasi aus dem Vollen schöpfen kann. Einzig Innenverteidiger Daniel van Buyten ist mit seinem Mittelfußbruch wohl noch einige Wochen außen vor. Aber auch er wird spätestens dann wieder eingreifen können, wenn der FC Bayern auf die Zielgerade der Saison einbiegen will, die 2012 zum Jubeljahr des FC Bayern München werden soll.
So könnte der FC Bayern gegen den VfB spielen:
Neuer – Rafinha, Boateng, Badstuber, Lahm – Robben, Kroos, Müller, Schweinsteiger, Ribéry - Gomez