Diese 76. Minute am Samstagnachmittag in Nürnberg wird Christoph Hemlein sein Leben lang nicht vergessen. Es war der Moment, als der gebürtige Heidelberger für Shinji Okazaki im Spiel gegen den Club eingewechselt wurde und somit zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere Bundesligaluft schnuppern durfte.
Christoph Hemlein mit vollem Einsatz
Zu diesem Zeitpunkt führte der Gastgeber mit 2:1, die Aufgabe für den Stürmer, der im Sommer aus Hoffenheim zum VfB wechselte und bisher in der 3. Liga beim VfB II seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte, war klar: Schwung ins Spiel des VfB bringen. "Ich habe mich riesig über meinen ersten Bundesligaeinsatz für den VfB gefreut. Die Nominierung in den Kader kam zwar überraschend, aber natürlich habe auf diesen Moment hingearbeitet", sagte der 20-Jährige, der aufgrund der Verletzung von Pavel Pogrebnyak mit nach Nürnberg genommen wurde.
"Super, dass es diesmal auch geklappt hat"
Zwar blieb Hemlein, der in bisher 13 Spielen für den "kleinen" VfB in der 3. Liga viermal traf, ohne Torerfolg, doch war er einer der ersten, die dem anderen Debütanten an diesem Tag zu seinem Treffer gratulierten. Beim Sprint zu Innenverteidiger Maza, der in der 84. Minute per Kopf den 2:2-Ausgleich erzielte, ließ er seine Teamkollegen hinter sich. Doch allzu lange dauerte es nicht, bis der Rest der Mannschaft dem mexikanischen Nationalspieler zu seinem ersten Bundesligator gratulierte.
Kopfballungeheuer Maza
"Ich bin sehr glücklich über mein Tor, zumal es auch noch ein so wichtiges war. Bei Standardsituationen versuche ich immer, im Sechzehner meine Kopfballstärke auszuspielen. Super, dass es diesmal auch geklappt hat", so Maza.
Neun Spiele hat der dreifache Familienvater auf seinen ersten Torerfolg im VfB-Dress gewartet. Nah dran war er schon einige Male, doch viel wichtiger als Tore zu erzielen, ist seine Arbeit in der Defensive. Wie selbstverständlich erfüllt Maza seit seinem Wechsel vom PSV Eindhoven zum VfB im Sommer dieses Jahres die Anforderungen von Bruno Labbadia. Das Zusammenspiel mit Serdar Tasci in der Innenverteidigung klappt hervorragend. Mit erst acht Gegentoren stellt der VfB die viertbeste Verteidigung in der Bundesliga hinter den Bayern, Dortmund und Mönchengladbach. Doch nicht nur die Abwehrleistungen des VfB, sondern auch die Torausbeute kann sich bis dato sehen lassen. 16 Treffer sind die fünftbeste Ausbeute ligaweit.
Zu einer Trainingseinheit nach Stuttgart eingeladen
Treffsicher präsentierte sich auch Bruno Labbadias Gegner, Lucas Lentes, an der Torwand am Samstagabend im „aktuellen sportstudio“. Mit zwei Treffern gewann der 18-jährige Kandidat gegen den VfB-Cheftrainer das traditionelle Zielschießen und damit auch eine von Labbadia ausgesprochene Einladung zu einem VfB-Spiel. Doch damit nicht genug: Nachdem ein Kunstschuss von Lentes nur knapp das untere Loch verfehlte, lud Labbadia den jungen Mann kurzerhand zu einer Trainingseinheit nach Stuttgart ein. Man darf gespannt sein, wie das Debüt des Torwandschützen im Trainingsleibchen beim VfB verläuft.