Marc Ziegler und Bernd Leno arbeiten nicht nur auf dem Trainingsplatz die meiste Zeit zusammen, sie sitzen auch im Essensraum des Hotels Aqua Dom nebeneinander. "Das hat sich hier zufällig ergeben, passt aber gut, da ich mir so auch während dem Essen ein paar Tipps holen kann", sagt Bernd Leno, der Youngster unter den drei Torhütern.
Zwar ist Sven Ulreich mit seinen 22 Jahren auch noch ein sehr junger Torwart, doch immerhin hat der Schorndorfer bereits 49 Bundesligaspiele absolviert. Mehr als doppelt soviele als Ulreich, genau 103, hat Marc Ziegler auf dem Buckel. Darüberhinaus spielte der älteste unter den drei Keepern des VfB schon in der Türkei und in Österreich und ist somit eindeutig auch der erfahrenste von den dreien, die sich untereinander gut verstehen. "Die Stimmung bei uns ist gut, das gehört aber auch dazu. Wir sprechen viel miteinander und helfen uns gegenseitig", so Marc Ziegler, der im Gegensatz zu Bernd Leno bereits diverse Trainingslager mit verschiedenen Vereinen hinter sich hat. "Nach gefühlten 132 Trainingslagern weiß ich schon gar nicht mehr, wie viele es wirklich waren. An mein erstes kann ich mich auch nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass schon viel Schweiß geflossen ist", sagt Marc Ziegler und lacht.
"Ich kann noch viel lernen"
Für den 19-jährigen Bernd Leno, der für den VfB II bislang 54 Partien in der 3. Liga bestritt, ist es noch ein langer Weg, bis er auf solch einen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Umso größer ist auch sein Respekt vor den beiden älteren Kollegen. "Für mich ist es perfekt, dass ich jetzt das erste Mal dabei sein darf. Ich kann noch viel lernen“, so der U19-Nationalspieler, der in Bietigheim-Bissingen geboren ist. Verantwortlich für das Torwarttraining bei den Profis ist seit Sommer 2010 Andreas Menger, über den Marc Ziegler sagt: "Andi ist hart aber herzlich. Sein Training ist intensiv, macht aber auch Spaß. Es ist abwechslungsreich und qualitativ sehr hoch. Außerdem sorgt er für gute Stimmung, was bei so hartem Training wichtig ist."
Auch Bernd Leno lobt die Arbeit des gebürtigen Berliner: "Das Training ist anstrengend und variabel. Auch Andi hat seinen Spaß dabei, wenn er uns die Dinger oben in den Winkel reinhaut." Morgens, mittags und abends können die zwei Generationen, die in einem Team spielen, immer beim Essen nochmal über das gemeinsame Training sprechen. Die Tipps verteilt dabei meistens Marc Ziegler, bei der Auswahl des Essens schaut sich aber auch der Erfahrene gerne einmal etwas beim Youngster ab. "Marc schaut immer genau auf meinen Teller, weil ich immer alles auf meine Schlachtplatte haue", erzählt Bernd Leno mit einem Augenzwinkern.