„Der VfB ist ein Stück Heimat“

Leo Neugebauer hat ein ganz besonderes Wochenende in seiner Heimat erlebt. Der Zehnkampf-Weltmeister, der seit 2023 für den VfB startet und im September 2025 im japanischen Tokio den Titel gewann, war in der mit 60.000 Fans ausverkauften MHP Arena zu Gast. Dort verkündete Präsident Dietmar Allgaier die Vertragsverlängerung mit dem 25-Jährigen. In Zuge dessen erhielt der „König der Athleten“ aus der Hand von Präsidium und Vereinsbeirat zudem die Verdienstmedaille in Gold mit Rubin, die höchste Auszeichnung des Vereins. Grund genug, mit Leo Neugebauer auf die vergangenen Wochen und die nächsten Aufgaben zu blicken.

Hallo Leo, herzlichen Glückwunsch zur Vertragsverlängerung und zur Verdienstmedaille in Gold mit Rubin. Was bedeutet dir die Unterstützung der VfB-Familie?

Leo Neugebauer: „Der VfB ist für mich ein Stück Heimat. Es ist für mich ein ganz besonderes Gefühl, wie viele Menschen mir die Daumen drücken und mitfiebern. Ich bin für diesen Support sehr dankbar und habe mich sowohl über die Vertragsverlängerung als auch die Auszeichnung sehr gefreut. Tief beeindruckt war ich zudem, als die VfB-Fans in der Kurve nach meinem Weltmeister-Titel in Tokio extra ein großes Banner für mich hochgehalten haben – das hat mich sehr berührt. Mit solch einer Wertschätzung hätte ich nicht gerechnet.“

Am Samstag hast du in der MHP Arena das Bundesligaspiel zwischen dem VfB und Bayern München verfolgt. Welchem Spieler unserer Mannschaft würdest du am ehesten zutrauen, einen Zehnkampf erfolgreich zu absolvieren?

Leo Neugebauer: „Gute Frage (lacht), da muss ich einen Moment nachdenken … Ich habe früher selbst mehrere Jahre Fußball gespielt – daher würde sich aus meiner Sicht am ehesten ein Mittelfeldspieler eignen. Diese Jungs bringen eine gute Vielseitigkeit mit, sind überaus laufstark und haben in vielen Bereichen ihre Qualitäten.“

Blicken wir auf deinen aktuellen Weg: Du hast in der vergangenen Woche ein Trainingslager in Südafrika absolviert. Welchen Schwerpunkt hast du dort gesetzt?

Leo Neugebauer: „Für mich war es das erste Mal, dass ich in Südafrika dabei sein konnte. Das Trainingslager hat perfekt in meinen Plan gepasst und diente als Aufbautraining rund um die ‚Offseason‘. Es war eine richtig coole Erfahrung und wir hatten gute Bedingungen vor Ort.“

Seit Gewinn des Weltmeister-Titels im September in Tokio ist das mediale und öffentliche Interesse an dir nochmals gestiegen. Wie gelingt es dir, die richtige Balance aus Sport, Terminen und Privatleben hinzubekommen?

Leo Neugebauer: „Ich wachse an den Erfahrungen und komme immer besser zurecht, all dies gut zu managen. Grundsätzlich habe ich einfach Freude daran, über meinen Sport eine solch tolle Wahrnehmung erfahren zu dürfen. Den ersten ‚Peak‘ spürte ich im Jahr 2023, als ich den deutschen Rekord im Zehnkampf aufgestellt habe. Anschließend nahmen Anfragen und Erwartungsdruck zu, es ist somit für mich gar nicht mehr so neu, sondern ich habe mich inzwischen daran gewöhnen können.“

Mit Sandrina Sprengel ist eine der besten Siebenkämpferin Deutschlands zum VfB gewechselt. Sie war ebenfalls in Südafrika im Trainingslager dabei. Wie nimmst du ihren Weg wahr?

Leo Neugebauer: „Sehr positiv. Ich war total beeindruckt, wie Sandrina ihre erste große Weltmeisterschaft gestaltet hat. Sie wurde in Tokio direkt Fünfte, das ist – im positiven Sinne – total verrückt und großartig. Sie hat auf den Punkt extrem stark performed. Ich kann nur sagen: Hut ab und Respekt!“

Was sind die nächsten Höhepunkte, auf die du dich vorbereitest und was hast du dir für die nächste Zeit vorgenommen?

Leo Neugebauer: „Momentan befinde ich mich in der ‚Offseason‘, das ist die Aufbauphase für das nächste Jahr. 2026 wird mein großes Ziel die Europameisterschaft in Birmingham sein (10. bis 16. August 2026, Anm. d. Red.). Darüber hinaus möchte ich einfach ein richtig starkes Jahr mit vielen sehr guten Zehnkämpfen haben und mich weiterentwickeln.“