Hallo Bera, am Sonntag geht es endlich los und die World Transplant Games starten in Dresden. Fühlst du dich gut vorbereitet?
Bera: „Ich freue mich riesig auf die World Transplant Games und fühle mich auch richtig gut vorbereitet. Ich habe alles gegeben im Training und ich freue mich nun, dass ich das jetzt auch auf die Straße bringen darf.“
Wie bist du zum Transplantierten-Leistungssport gekommen und hast du davor auch andere Sportarten ausprobiert?
Bera: „Meine Eltern sagen, dass ich schon mit Hummeln im Hintern geboren wurde. Ich habe schon sehr früh damit begonnen, Sport zu machen, aber zur Leichtathletik kam ich tatsächlich erst mit 14 Jahren, also relativ spät. Und umso mehr freut es mich, dass mir trotz allem noch so eine Entwicklung gelungen ist und ich mich mit den besten Athletinnen der Welt messen darf.“
Du hast schon mehrfach erfolgreich an den World Transplant Games teilgenommen. In welchen Disziplinen gehst du dieses Mal an den Start und wie schätzt du deine Chancen ein?
Bera: „In Dresden starte ich über die 5.000 Meter auf der Straße und über die 1.500 Meter auf der Bahn. Mein Ziel ist es, über die 1.500 Meter auch den Weltrekord anzugreifen, den ich selbst vor zwei Jahren aufgestellt habe. Und bisher stehen alle Ampeln dafür auf grün. Ich bin zudem gespannt, was auf der Straße bei den 5.000 Metern drin sein wird.“
Treten ausschließlich Leber-transplantierte Athletinnen gegeneinander an oder spielt die Art der Organtransplantation keine Rolle?
Bera: „Im Transplantierten-Sport ist es so, dass Transplantierten-Sportler unabhängig ihrer Transplantation gegeneinander antreten. Ich starte in meinen Disziplinen also gegen Herz-, Lungen- und Leber-Transplantierte. Wir laufen alle gemeinsam und ich finde es einfach schön, dass wir im Wettkampf zusammenstehen, uns sportlich messen und so zugleich auch das Leben gemeinsam feiern.“
Du übernimmst auch abseits der Tartanbahn eine wichtige Rolle bei den Transplantierten-Spielen. Erzähl uns dazu doch gerne mehr.
Bera: „Ich bin sehr stolz und froh, dass ich in diesem Jahr als Botschafterin der Spiele fungieren und das Gesicht der World Transplant Games sein darf. Ich möchte damit ein Zeichen setzen und zeigen, dass Organspende Leben verändert. Organspende liegt mir besonders am Herzen, weil dadurch mein eigenes Leben gerettet wurde. Ich möchte Menschen damit einen Denkanstoß geben und darauf hinweisen, dass jeder die eigenen Organe spenden kann und damit anderen Menschen wie mir ein neues Leben schenken kann. Außerdem denke ich, dass jeder sich zumindest einmal mit der Thematik auseinandergesetzt haben sollte. Wichtig ist aber, dass man seine ganz persönliche Entscheidung trifft.“
Der VfB Stuttgart wünscht Bera Wierhake viel Erfolg bei den World Transplant Games 2025!