VfB Logo mit Claim Wasserzeichen
Access Keys:
Offizielle Website des VfB Stuttgart
Verein, 25. April 2023

Stellungnahme des Vereinsbeirats

Eine Stellungnahme des Vereinsbeirats zum Thema "Neuer Datenskandal"

Liebe VfB-Mitglieder,

wir haben uns Transparenz und eine offene Diskussionskultur auf die Fahnen geschrieben. Diesen Anspruch nehmen wir sehr ernst. Nachdem wir vorab alle Gremien und den Fanausschuss informiert hatten, möchten wir nun euch

über den kolportierten Vorwurf eines „neuen Datenskandals“ informieren. Von verschiedener Seite werden entsprechende Gerüchte verbreitet und eine passende Story wird seit Wochen in der Stuttgarter Medienlandschaft herumgereicht in der Hoffnung, ein seriöser Journalist würde auf das Thema aufspringen. Nachdem dies nicht der Fall war, wurde das Gerücht über einen anonymen Blog ohne Impressum – also ohne Absender – öffentlich gemacht. Diese Gerüchte sind derart haltlos, dass wir lange der Meinung waren, wir sollten uns dazu am besten gar nicht äußern. Inzwischen haben wir jedoch erfahren, dass das Thema viele Fans verunsichert und zunehmend Mitglieder Antworten und Hintergründe erfahren möchten. Deshalb schildern wir euch im Folgenden den einen Fall, um den es geht, in kompletter Offenheit – allerdings ohne Namensnennung.

Im vergangenen Jahr hat ein VfB-Mitglied bei Twitter andere Mitglieder, sowie Gremienvertreter und ehemalige Verantwortungsträger auf übelste Weise beleidigt. Bei diesen Posts und Kommentaren ging es nicht um „Kritik“, sondern um strafrechtlich relevante Beleidigungen und Beschimpfungen. „Elendig dreckiger Wicht“, „Drecksau“ und noch schlimmere Ausdrücke, die wir hier nicht wiederholen möchten, jeweils bezogen auf konkrete Menschen unseres Vereins, sind ein paar Beispiele der wörtlichen Zitate aus diesen Tweets. Sie hätten jederzeit zu polizeilichen und/oder staatsanwaltlichen Ermittlungen mit erheblichen Konsequenzen oder einem Vereinsausschlussverfahren für den Absender führen können.

Schlichtung statt Eskalation

Der Vereinsbeirat hat satzungsgemäß die Rolle eines Schlichtungsorgans. Wir haben daher die Initiative übernommen, einer Eskalation vorzubeugen und versucht, eine Versachlichung der jeweiligen Debatten hinzubekommen. Der Klarname der Person, die im Netz unter Pseudonym postet, war uns bekannt. Wir haben das Vereinsmanagement des VfB daher gebeten, zu prüfen, ob die Person Mitglied unseres VfB ist, denn der Vereinsbeirat selbst hat keinen direkten Zugriff auf die Mitgliederdatenbank. Dazu wurde der Name der Person in der Mitgliederkartei eingegeben. Nachdem bestätigt war, dass die Person Mitglied ist, wir also zuständig sind, wurde dem Mitglied schriftlich per Brief angeboten, sich zu einem klärenden Gespräch persönlich zu treffen. Anschreiben und Terminvereinbarung liefen über das Vereinsmanagement des VfB Stuttgart 1893 e.V. Das Gespräch fand Anfang des Jahres statt und lief in respektvoller Atmosphäre ab. Wir sind positiv und mit dem Wunsch, künftig anders miteinander umzugehen, auseinandergegangen.

Ein Verstoß gegen irgendwelche datenschutzrechtlichen Vorgaben ist für uns nirgends erkennbar. Dennoch haben wir den gesamten Vorgang von der zuständigen Datenschutzbeauftragten innerhalb des e.V. prüfen lassen. Sie stellte fest, dass es nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sogar möglich gewesen wäre, die Daten der Person im berechtigten Interesse des e.V. an eine Strafverfolgungsbehörde weiterzugeben. Dem gegenüber hätten wir den „milderen Weg“ gewählt. Ihr Fazit: „Die Verarbeitung ist zur Wahrung überwiegender berechtigter Interessen des Betroffenen oder eines Dritten im Sinne des Artikel 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO erforderlich. (…) Letztendlich sind in jedem Fall keine entgegenstehenden Rechte / überwiegenden Interessen des Fans zu erkennen.“

Einfach ausgedrückt heißt dies: Der VfB Stuttgart 1893 e.V. hat das Interesse und das Recht, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, dass Vereinsmitglieder sich nicht vereinsschädigend verhalten. Dies nicht zu tun, ist sogar satzungsgemäße Pflicht jedes Mitglieds. Andere Mitglieder in einem öffentlichen Raum so zu beleidigen wie oben geschildert, ist neben einer möglichen strafrechtlichen Relevanz ein vereinsschädigender Vorgang, der es rechtfertigt, dass wir mit diesem Mitglied ins Gespräch kommen möchten – und ausschließlich dazu diente die Abfrage nach dem Mitgliederstatus in der Mitgliederkartei. Darüber hat sich das betroffene Mitglied übrigens auch in keiner Weise beschwert. Die Beschwerden kommen von ganz anderer Seite, der Betroffene wird also instrumentalisiert. Das bedauern wir sehr.

Falsches Gerücht

Dabei wird in Verdrehung der Tatsachen das Gerücht gestreut, der Vereinsbeirat würde mit dem Segen des Präsidiums kritische Mitglieder ermitteln und gegen Datenschutzvorschriften verstoßen. Als „Beleg“ kursiert auch ein geleakter – anders gesagt: illegal weitergeleiteter – Protokollentwurf zu einer Sitzung des Vereinsbeirats, der nicht nur die Sitzung unzutreffend wiedergibt, sondern den gesamten geschilderten Vorgang in einen falschen Zusammenhang stellt. Deshalb erklären wir hier ohne Wenn und Aber: Beim und vom VfB Stuttgart werden keine kritischen Mitglieder über Social Media oder mit Hilfe von Datenbanken gesucht oder ermittelt.

Richtig ist: Alle Mitglieder des Präsidiums und des Vereinsbeirats des VfB Stuttgart 1893 e.V. haben auf VfB-Veranstaltungen (z.B. Mitgliederversammlungen, Dunkelroten Tischen, Regionalversammlungen), über offizielle Mitgliederinformationen sowie in den sozialen Medien ein grundsätzliches Gesprächsangebot unterbreitet, um interessierten Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, mit Vereinsvertretern Meinungen auszutauschen oder Fragen zu stellen. Auch der Vorstand der AG hat dies angeboten. Von dieser Möglichkeit haben in den vergangenen Wochen und Monaten verschiedentlich VfB-Mitglieder Gebrauch gemacht, indem sie per E-Mail oder Direktnachricht einen Gesprächswunsch angemeldet haben. Zudem hatten sich zuletzt Mitglieder mit Schreiben an den VfB gewandt. Hier wurde in den jeweiligen Antwortschreiben ein persönlicher Austausch angeboten. Auch dieses Angebot wurde von einigen Mitgliedern angenommen. 

Es wurden persönliche Gespräche angeboten und wahrgenommen, die angenehm und gut verlaufen sind. Dies sollte in einem Verein ein normaler Vorgang und der selbstverständliche Prozess sein. Eine Skandalisierung dieses Miteinanders durch falsche Gerüchte schadet unserem VfB Stuttgart. Wir bitten euch herzlich darum, dieser Form von anonymer Stimmungsmache mit Hilfe der von uns heute dargelegten Fakten entgegenzutreten. Zu anderen haltlosen Vorwürfen in dem Blog werden wir uns nach Saisonende in einem geeigneten Format äußern. Wenn ihr dazu Fragen oder Anmerkungen habt, stehen wir euch gerne zur Verfügung.

 Mit weiß-roten Grüßen

Vereinsbeirat

VfB Stuttgart 1893 e.V.