Wer Ermedin Demirovic im Trainingslager beobachtet, dem fällt schnell auf, mit wie vielen Spielern der Stürmer quatscht und scherzt. „Medo“, wie er von seinen Teamkollegen genannt wird, trägt zum ausgeprägten Mannschaftsgeist bei. Das liegt auch an seinem Sprachtalent: Er spricht Deutsch und Englisch, dazu natürlich Bosnisch und Serbisch sowie ein bisschen Französisch und Spanisch. In seiner zweiten Saison beim VfB möchte er erneut erfolgreich sein.
In allen bisherigen Pflichtspielen auf dem Rasen
„Ich habe definitiv Bock auf mehr“, sagt der 27-Jährige und erzählt, dass die vergangene Saison viel Lust geweckt hat: „Es war ein klasse Gefühl, mit dem DFB-Pokal gemeinsam einen Titel geholt zu haben, aber in der Bundesliga hätten wir durchaus mehr erreichen können als Platz neun.“ Ermedin Demirovic, der vergangenen Sommer aus Augsburg zum VfB gewechselt war, lief tatsächlich in allen Pflichtspielen auf. Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA Champions League und DFL-Supercup. Macht in Summe 49 Einsätze, in denen ihm 17 Tore und sechs Vorlagen gelangen. Beachtliche Werte für einen Neuzugang, der sich nicht nur auf diese reinen Fakten beziehen will.
Ihm geht’s auch um das Spielerische. „Natürlich möchte ich als Stürmer meiner Mannschaft mit Toren und Assists helfen, aber auch mit meiner Spielweise“, sagt er: „Mein Ziel ist, mich als Stürmer immer weiterzuentwickeln und mich noch stärker ins Spiel einzubringen.“ Deswegen sei es ihm auch so wichtig, dass beim VfB ein spielerischer Ansatz auf dem Rasen verfolgt werde. Wohlwissend, dass er mit seiner Wucht und Präsenz dem Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß stets eine zusätzliche Komponente geben kann.
Bei blonden Haaren seinem Bruder nachgeeifert
Im aktuellen Trainingslager am Tegernsee feilt der VfB an zentralen Themen. Spielaufbau, Umschaltspiel, Übergangsphasen. Dazu die konditionellen Parameter. „Wir haben auch in Stuttgart schon hart gearbeitet, aber im Trainingslager ist’s nochmal einen Tick intensiver“, sagt Ermedin Demirovic: „Grundsätzlich sind wir so ehrgeizig, dass wir uns in die Lage bringen wollen, gegen jede Mannschaft gewinnen zu können, denn wir möchten in allen Wettbewerben eine richtig gute Rolle spielen.“
Bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen. Was hat es mit seiner blonden Frisur auf sich? „Ich hatte die blonden Haare bei meinem Bruder gesehen und fand das richtig gut – daher habe ich mal für eine gewisse Zeit nachgezogen“, sagt er. Bei seinen Mitspielern Yannik Keitel, Ramon Hendriks und Finn Jeltsch, die ihren Haaren ebenfalls eine blonde Färbung mitgegeben haben, sei der Grund dagegen ein anderer: „Die Jungs hatten eine Wette rund um den DFB-Pokalsieg laufen, mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.“ Klar, Sprachtalent Ermedin Demirovic weiß Bescheid, was im Team läuft – und genießt die Zeit mit seinen Mannschaftskollegen.
Abgeschlossen wird das Trainingslager mit einem Testspiel am Samstag, 2. August, gegen den FC Toulouse aus Frankreich – gespielt wird ab 15 Uhr in Heimstetten.