Was haben die ehemaligen Bundesligaspieler Paulo Souza (Dortmund) und Mladen Krstajic (Bremen, Schalke) sowie der ehemalige Coach von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund, Peter Bosz, mit dem einstigen irischen Nationalstürmer Robbie Keane gemeinsam? Richtig, sie alle waren schon einmal Trainer von Maccabi Tel Aviv, mit 26 Meisterschaften und 24 Pokalsiegen der erfolgreichste Fußballclub Israels. Robbie Keane war sogar der unmittelbare Vorgänger des jetzigen Tel-Aviv-Coaches Zarko Lazetic. Große Namen also, die im Team von Maccabi eher rar sind und es auch in der Vergangenheit waren.
Denn nur absolute Fußball-Kenner werden beispielsweise wissen, dass der Rekordspieler Maccabis Sheran Yeini heißt und insgesamt 495 Partien für die „Yellows“ bestritten hat. Bereits auf Rang drei im Ranking der Spieler mit den meisten Einsätzen ist der aktuelle Kapitän Dor Peretz (379) zu finden. Mit 242 Spielen für Maccabi Tel Aviv ist indes der Spanier Enric Saborit, der in der Jugend von Athletic Club in Bilbao ausgebildet wurde, der Legionär mit den meisten Einsätzen. Den Rekordtorschützen des Clubs dürften dagegen vermutlich ein paar Fans mehr kennen: 202 Treffer in nur 298 Spielen stehen für Eran Zahavi zu Buche, der vor gut drei Jahren noch mit der PSV Eindhoven in der UEFA Champions League spielte und davor auch schon in Palermo in der italienischen Serie A kickte.
Vom Nachwuchs Tel Avivs bis in die UEFA Champions League
Von Maccabi in die Bundesliga haben es unterdessen schon einige Spieler geschafft. Beispielsweise wurde der vom FC Bayern an den Hamburger SV ausgeliehene Torhüter Daniel Peretz – im Übrigen nicht verwandt oder verschwägert mit dem aktuellen Kapitän des kommenden VfB-Kontrahenten Dor Peretz – ebenso in der Jugend von MTA ausgebildet wie der Ex-Hoffenheimer Munas Dabbur, den die Kraichgauer in der Saison 2019/2020 aus dem spanischen Sevilla verpflichteten und der zuvor auch schon bei Grasshopper Zürich in der Schweiz und bei RB Salzburg in Österreich spielte. In Salzburg aktiv war bis zum vergangenen Sommer ein weiterer Akteur, der bei Maccabi Tel Aviv die Jugendteams durchlief: Oscar Gloukh wechselte im August nach zwei starken Spielzeiten zu Ajax Amsterdam in die Niederlande und läuft dort aktuell in der UEFA Champions League auf.
Ein Maccabi-Legionär hat schlechte Erinnerungen an Stuttgart
Von den drei bekanntesten und vermeintlich besten Spielern Israels in der jüngeren Vergangenheit schnürte derweil lediglich der Ex-Liverpooler Yossi Benayoun zum Ende seiner aktiven Karriere in der Saison 2016/2017 die Schuhe für Maccabi Tel Aviv. Haim Revivo, Vater des aktuellen Linksverteidigers Roy Revivo, und Bibars Natcho liefen dagegen nie im gelben Trikot von Maccabi Tel Aviv auf, was zumindest bei Natcho noch nicht ganz ausgeschlossen scheint, da er immer noch aktiv ist und derzeit bei Partizan Belgrad in Serbien unter Vertrag steht. Einen deutschen Legionär, der die Farben von Maccabi trug, gab es bis heute noch nicht. Mit jeweils zwölf Spielern stellen Brasilien und Serbien das größte Kontingent an ausländischen Akteuren, die jemals das Jersey Maccabis getragen haben bzw. noch immer tragen, gefolgt von insgesamt neun Kroaten. In Innenverteidiger Mohamed Camara, Nationalspieler Guineas, spielt indes ein Maccabi-Akteur bereits zum zweiten Mal binnen eines Jahres in der MHP Arena: Im vergangenen Dezember gastierte er mit dem BSC Young Boys in der Champions League in Stuttgart und unterlag 1:5. Dabei stand Mohamed Camara 70 Minuten auf dem Platz.