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Profis 18. September 2025

Die Nummer eins im Norden?

Die bisher beste Ausbeute nach drei Spielen und Platz vier in der Tabelle: Für den FC St. Pauli verlief der Start in die neue Bundesliga-Saison wie aus einem Guss. Nun will das Team von Alexander Blessin in dessen Heimatstadt daran anknüpfen.

Zum Auftakt des zweiten Spieltags der noch jungen Bundesligasaison richteten sich die Blicke Fußballdeutschlands Ende August auf das Hamburger Volksparkstadion. Dort empfing der Hamburger SV in seinem ersten Erstliga-Heimspiel seit 2017 vor ausverkaufter Kulisse den Stadtrivalen zum Derby. Der FC St. Pauli entpuppte sich jedoch nicht als gönnerhafter Nachbar, sondern spielte beim Comeback der „Rothosen“ den Partycrasher und trat äußerst abgeklärt und dominant auf. Am Ende gewannen die Kiezkicker mit 2:0 und sorgten nach dem 3:3 gegen Borussia Dortmund am ersten Spieltag erneut für Aufsehen.

Dass das Team von Cheftrainer Alexander Blessin in dieser Saison idealerweise nichts mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun haben möchte, unterstrich der 2:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg am vergangenen Sonntag. Nach diesem belegt der FC St. Pauli mit nun sieben Punkten den vierten Platz in der Tabelle – die beste Ausbeute in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt.

Starke Werte für Offensive und Defensive

Besonders auf einen Spieler konnte sich der FC St. Pauli an den ersten Spieltagen verlassen: Neuzugang Andreas Hountondji traf in allen drei Spielen jeweils einmal. Der Stürmer, der für die Nationalmannschaft Benins auf Torejagd geht, steht für die laufende Saison als Leihspieler des FC Burnley bei den Braun-Weißen unter Vertrag. Der FC St. Pauli ist bereits die siebte Station in der Karriere des 23-Jährigen, der bislang überwiegend in Frankreich spielte.

Aber auch abseits der Sturmspitze greift beim Team vom in Bad Cannstatt geborenen Alexander Blessin vieles ineinander: Die Defensive um Torhüter Nikola Vasilj, Aushilfs-Kapitän Eric Smith und Neuzugang Louis Oppie kassierte in den bisherigen drei Spielen lediglich vier Gegentore, drei davon gegen Borussia Dortmund. In Serhou Guirassy, Waldemar Anton (beide BVB) und Fabian Rieder (FC Augsburg) erzielten kurioserweise drei dieser vier Gegentore ehemalige Spieler des VfB.

Besondere Erinnerungen

Wenn der VfB im Laufe der UEFA Europa League-Ligaphase auf Feyenoord Rotterdam trifft, dürfte auch St. Paulis Cheftrainer Alexander Blessin interessiert nach Bad Cannstatt gucken. Denn gegen den aktuellen Tabellenführer der ersten holländischen Liga bestritt der 52-Jährige in jenem Wettbewerb sein einziges Spiel auf europäischem Parkett. Im Erstrunden-Rückspiel der Spielzeit 1998/1999 kam der frühere Mittelstürmer zu einem Kurzeinsatz und hatte mit seiner Torvorlage für Fredi Bobic Anteil am 3:0-Sieg sowie dem Weiterkommen des VfB. Während seiner zwei Jahre beim VfB (1997-1999) trug Alexander Blessin das Trikot mit dem roten Brustring in insgesamt zehn Profi- und 17 U21-Spielen. Die Vorlage gegen Feyenoord blieb sein einziger Scorerpunkt für die Profis, für die U21 erzielte er neun Treffer.