Zunächst sah bei Union Berlin alles nach einer erfolgreichen Sommervorbereitung aus. Gegen Fünftligist Brandenburger SC Süd gab es zum Auftakt einen 9:0-Sieg, wenig später wurden auch der Sechstligist Grün-Weiss Ahrensfelde (5:0) sowie der österreichische Erstligist Linzer ASK (2:0) besiegt. Im Anschluss gab es jedoch keine Testspielsiege mehr für die Eisernen. Dem 1:1-Remis gegen Rapid Wien ließen die Köpenicker vier 0:1-Niederlagen gegen Greuther Fürth (2. Bundesliga), den 1. FC Schweinfurt (3. Liga), Espanyol Barcelona (Spanien) und Olympiakos Piräus (Griechenland) folgen. Zuletzt kehrte das Team von Cheftrainer Steffen Baumgart aber auf die Siegerstraße zurück: In der ersten DFB-Pokalrunde gewannen die Berliner mit 5:0 beim Regionalligisten FC Gütersloh.
Frühstarter oder Spätzünder?
Mit einer Ausbeute von 17 Punkten aus den letzten zehn Bundesligaspielen sicherte sich Union Berlin im Endspurt der abgelaufenen Saison einen Platz im Tabellen-Mittelfeld und stellte somit die Weichen für das siebte Jahr in Serie im Oberhaus. Auch der Start in die Spielzeit 2024/2025 lief für die Köpenicker recht aussichtsreich: Nach acht Spielen stand der FCU auf Platz vier der Tabelle. Diesen Rang konnte Union zwar nicht halten, hielt sich mit elf Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz am Ende aber souverän in der Liga.
Dass Union Berlin mittlerweile fast schon traditionell erfolgreich in eine Saison startet, sollte dem VfB eine Warnung sein. In vier seiner sechs Auftaktspiele holte Union immer mindestens einen Punkt, zuletzt starteten die Eisernen zweimal gegen Mainz 05 in die Spielzeit (je ein Sieg und ein Remis).
Wer füllt Benedict Hollerbachs Fußstapfen?
Mit den Festverpflichtungen von Mittelstürmer Andrej Ilic (OSC Lille) und Kreativspieler Wooyeong Jeong (VfB), die bereits in der vergangenen Saison auf Leihbasis wichtige Rollen in der Offensive der Berliner übernommen hatten, sowie die Transfers der Mittelstürmer Ilyas Ansah (SC Paderborn), Oliver Burke (Werder Bremen) und Dmytro Bogdanov (Dynamo Dresden) verstärkte sich Union Berlin, das in der vergangenen Saison ligaweit die drittwenigsten Tore erzielte, vor allem im Angriff. In Stanley Nsoki (TSG Hoffenheim) und Derrick Köhn (Galatasaray) verpflichteten die Eisernen darüber hinaus zwei Spieler für die Defensive.
Auf der Abgangsseite fällt vor allem der Wechsel von Stürmer Benedict Hollerbach zu Mainz 05 ins Gewicht, immerhin steuerte der frühere Jugendspieler des VfB in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit neun Tore und drei Vorlagen bei und war damit torgefährlichster Berliner. Weitere Abgänge betrafen Ivan Prtajin (1. FC Kaiserslautern), Paul Jaeckel (Preußen Münster), Kevin Vogt (VfL Bochum), Kevin Volland (1860 München), Laszlo Benes (Kayserispor), Jerome Roussillon sowie Alexander Schwolow (beide vereinslos).