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Profis, 2. September 2020

"Als Truppe zusammenhalten"

Mit 33 Jahren und der Erfahrung von 383 Bundesligaspielen geht Gonzalo Castro erstmals als Kapitän in die Saison. Über diese Premiere und vieles mehr sprach der Routinier am Mittwoch.

Mit einem Altersschnitt von rund 24 Jahren schaffte der VfB in der zurückliegenden Saison als jüngstes Team der 2. Bundesliga den Aufstieg. Nach der Rückkehr ins Oberhaus hat sich die Mannschaft mit dem Brustring noch einmal verjüngt. Gonzalo Castro sticht da deutlich heraus. Der Mittelfeldspieler ist mit seinen 33 Jahren nicht nur der älteste, sondern mit 383 Bundesligaspielen auch mit Abstand der erfahrenste Profi im Team von Pellegrino Matarazzo. Dass von allen aktiven Bundesligaspielern nur Manuel Neuer (405) und Christian Gentner (408) über einen noch größeren Erfahrungsschatz verfügen, dürfte für den VfB Cheftrainer einer von vielen Gründen gewesen sein, um den Routinier zum Kapitän für die kommende Saison zu machen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die mich hoffentlich auch jünger hält, als ich auf dem Papier bin“, sagte Gonzalo Castro am Mittwoch mit einem Schmunzeln.

Der VfB Kapitän sprach über…

… die Entscheidung von Pellegrino Matarazzo:

"Wir haben einen Tag vor dem Testspiel gegen Bielefeld im Trainingslager darüber gesprochen und er hat mich gefragt, ob ich mir das Kapitänsamt vorstellen kann. Der Trainer hat es dann am nächsten Morgen bei der Mannschaftsbesprechung dem Team gesagt. Eine große Ansprache meinerseits gab es noch nicht, da es direkt zum Testspiel ging. In den kommenden Wochen werde ich mich um einen Mannschaftsabend kümmern und meinen Einstand als Kapitän geben."

… sein Verhältnis zum Cheftrainer:

"Ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Wir haben von Tag eins an eine nahezu identische Philosophie. Er hat mich auch das eine oder andere Mal nach meiner Meinung gefragt, da ich eine gewisse Erfahrung mitbringe. Mein Feedback und Input kam offenbar gut an, sodass er mich zum Kapitän gemacht hat (lacht). Der Trainer wirkt sehr bedacht und ruhig, kann aber auch mal laut werden, wenn es nicht nach seinen Vorstellungen läuft – da sind wir uns durchaus ähnlich."

... das erste Kapitänsamt in seiner Karriere:

"Es ist für mich natürlich eine große Ehre, dass ich die Mannschaft auf den Platz führen darf. Ich bin froh, dass die Mannschaft mich so gut akzeptiert. Dass der Trainer mir das Vertrauen gibt, nicht nur das Team zu führen, sondern auch an meine fußballerischen Qualitäten glaubt, freut mich sehr."

… seinen Führungsstil als Kapitän:

"Wenn man Kapitän ist, muss man in erster Linie mit guten Leistungen überzeugen. Es geht auch darum, in schwierigen Phasen die richtigen Worte zu treffen. Viele Aufgaben werden im Laufe der Saison dazukommen. Einige davon habe ich in den letzten Jahren auch schon als Führungsspieler übernommen. Die Erfahrungen aus meinen vielen Bundesliga- und auch internationalen Spielen helfen mir dabei. Wir haben viele Jungs, die ihr erstes Jahr in der Bundesliga bestreiten. Ihnen möchte ich mit dieser Erfahrung helfen. Ein guter Kapitän sorgt dafür, dass ein gutes Klima in der Mannschaft herrscht. Er übernimmt Verantwortung und ist ein Stück weit wie eine Vaterfigur für jüngere Spieler. Es ist zwar das erste Mal für mich, aber ich hatte schon mit vielen Kapitänen eine gute Beziehung, die das alle gut gemacht haben und von denen ich mir das eine oder andere abschauen konnte. Jeder macht das auf seine Art und Weise. Ich bin nicht der Laute, der die großen Ansprachen hält. Ich mache das eher sachlich und bedacht."

… Selbstkritik:

"Ich hinterfrage viele Sachen an mir selbst und weise Kritik nicht von mir. Das ist mein Naturell. Ich wurde so erzogen, selbstkritisch zu sein und nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Das wäre zu einfach und wenn ich das so gemacht hätte, den Fehler immer zuerst bei anderen zu suchen, wäre ich nicht so weit gekommen in meiner Karriere."

… das Potenzial in der Mannschaft:

"Wir haben viele talentierte Spieler im Kader und in der vergangenen Saison schon viele junge Spieler integriert. Zudem haben wir kaum Spieler verloren. Jeder von den Jungs hängt sich voll rein, hört zu und nimmt auf, was der Trainer oder gestandene Spieler sagen. Ich sehe ein sehr großes Potenzial, dass sich die Jungs in diesem Jahr enorm entwickeln. Sie bringen auch frischen Wind und Unbekümmertheit rein. Wenn wir es darüber hinaus verstehen und schaffen, als Truppe zusammenzuhalten, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir diese Saison gut bestehen. Wichtig ist, dass wir an uns glauben und nicht in Panik verfallen, wenn es mal nicht so gut läuft."