
Der Countdown tickt. Nur noch zwölf Tage, dann wird im Berliner Olympiastadion das 82. Endspiel um den DFB-Pokal angepfiffen. Am Samstag, 24. Mai, ab 20 Uhr, trifft der DSC Arminia Bielefeld auf den VfB Stuttgart. Die Vorfreude ist bereits groß – und seit dem „Cup Handover“, der am Montagnachmittag im Roten Rathaus in Berlin stattfand, ist sie definitiv nochmals gewachsen.
Die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisierte Veranstaltung gehört zur Tradition vor dem Endspiel. Im Beisein von Vertretern beider Finalteilnehmer wird der Pokal, das Objekt der Begierde, übergeben – und zwar an den DFB in Person von Präsident Bernd Neuendorf sowie an die Stadt Berlin in Person von Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin. Es handelt sich um eine vorübergehende Übergabe. Denn: In zwölf Tagen darf die Trophäe vom Siegerteam in den Berliner Nachthimmel gestemmt werden. Das wollen sowohl der VfB als auch Arminia Bielefeld, seit Samstag zugleich feststehender Drittliga-Aufsteiger, erreichen.
Bis zu 1,66 Millionen Ticketanfragen
„Auf unserem Weg nach Berlin stellt das Halbfinale gegen RB Leipzig (3:1, Anm. d. Red.) ein Highlight dar“, sagt Fabian Wohlgemuth: „Es war ein sehr richtungsweisendes Spiel, in dem unsere Mannschaft grandios Charakter gezeigt hat und gegen einen starken Gegner stabil geblieben ist.“ Der Vorstand Sport des VfB berichtet von der großen Euphorie im wilden Süden: „Viele weiß-rote Fans werden in der Hauptstadt oder beim Public Viewing auf dem Stuttgarter Schlossplatz dabei sein.“
Rund um Arminia ist das ähnlich. „Ganz Ostwestfalen macht sich auf den Weg in die Hauptstadt“, sagt Bielefelds Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel: „Das ist eine ganz große Sache für uns.“ Logisch, dass das Berliner Olympiastadion längst restlos ausverkauft ist. Insgesamt gab es laut DFB 1,66 Millionen Ticketanfragen.
Mit der Unterstützung eines Weltmeisters
Diese Kulisse, zumindest in Grundzügen, kennt Maximilian Mittelstädt. Der Außenverteidiger des VfB stammt aus der Jugend von Hertha BSC, feierte im Olympiastadion sein Profidebüt. Doch ein DFB-Pokal-Finale in der Heimatstadt ist für ihn etwas ganz Neues und ganz Besonderes. „Als kleiner Junge habe ich oft davon geträumt, einmal dieses Finale in diesem Stadion spielen zu dürfen“, sagt Maximilian Mittelstädt: „Es ist fantastisch, dass dieser Traum in Erfüllung geht – und natürlich werde ich alles geben, damit wir mit dem VfB dieses Endspiel erfolgreich gestalten.“
Unterstützung erhält das Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß von einer VfB-Legende, die den DFB-Pokal bereits gewonnen hat und 2014 gar Weltmeister wurde. Joachim Löw ist offizieller Finalbotschafter des Clubs aus Cannstatt. Mit dem VfB triumphierte er im Finale 1997 gegen Energie Cottbus (2:0), das zu jener Zeit – passenderweise – ebenfalls Drittligist war. Joachim Löw, damals Trainer, erinnert sich: „Ein Finale – nicht nur im DFB-Pokal, sondern generell – vereint so viele Emotionen, Wünsche, Träume, Hoffnungen. Das ist etwas Außergewöhnliches.“ Für Arminia Bielefeld wird Fabian Klos als Repräsentant fungieren.
Schiedsrichter Christian Dingert pfeift Endspiel
Geleitet wird das Endspiel von Christian Dingert. Er ist seit 2002 als DFB-Schiedsrichter aktiv und hat bislang 190 Bundesliga-Partien gepfiffen. Es wird sein erster Einsatz im DFB-Pokal-Finale sein. Als seine Assistenten fungieren Benedikt Kempkes und Nikolai Kimmeyer, Robert Hartmann ist der vierte Offizielle.
„Es ist eine große Ehre und eine Auszeichnung für mein Team und mich, dieses Finale vor solch einer beeindruckenden Kulisse pfeifen zu dürfen“, sagt Christian Dingert: „Die Vorfreude ist auch bei uns groß.“
Die Pokalsieger-Mannschaft 1997
In den vergangenen Tagen hat der VfB an seine Triumphe im DFB-Pokal erinnert. Der Club aus Cannstatt lebt seine Tradition. Dazu passt, dass rund um das DFB-Pokal-Finale am 24. Mai in Berlin zahlreiche Aktive der Pokalsieger-Mannschaft 1997 des VfB beim diesjährigen Endspiel auf der Tribüne mitfiebern werden sowie Joachim Löw als Finalbotschafter fungiert. Ein besonderes Wiedersehen einer besonderen Mannschaft – und eine wunderbare Unterstützung für das aktuelle Team von Cheftrainer Sebastian Hoeneß.
