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Profis, 9. Oktober 2018

Der neue Cheftrainer im Portrait

Als Trainer stieg er mit Regensburg in die zweite Liga auf und führte Augsburg in den Europapokal. Zum Lebensweg von Markus Weinzierl (43) gehört auch eine Profikarriere als Spieler.

Im Jahr 2005 war Markus Weinzierl an einem Punkt angekommen, an dem er sich eingestehen musste: Es macht keinen Sinn mehr. Monatelang hatte sich der damals 30-Jährige zu diesem Zeitpunkt mit den Folgen einer schweren Knieverletzung gequält. Genauso hartnäckig wie als defensiver Mittelfeldspieler auf dem Rasen hatte er auch abseits des Feldes um die Fortsetzung seiner Profikarriere gekämpft. Doch weil sein Knie bei intensiveren Belastungen immer wieder dick geworden und er mehr bei Ärzten und Physiotherapeuten als auf dem Trainingsplatz gewesen war, zog er nun einen Schlussstrich – und beendete nach 53 Zweitligaspielen für die Stuttgarter Kickers, Jahn Regensburg und die SpVgg Unterhaching sowie 144 Regionalligaspielen für den FC Bayern München II, SV Lohhof und Jahn Regensburg seine Karriere.

Eine Karriere, die sich zu Beginn lange in Niederbayern abspielte. Zuhause in Straubing spielte er erst für den TSV Straubing und später für den 1. FC Passau, wo er 1992 im Alter von 17 Jahren in der Bayernliga – damals noch die dritthöchste Spielklasse – sein erstes Spiel im Aktivenbereich absolvierte. Nach einer weiteren Station beim SV Lohhof wechselte er 1995 zum FC Bayern München, wo er vier Jahre lang blieb, zwei Jahre davon im Profiteam mittrainierte und dort bei Testspielen zum Einsatz kam. Pflichtspiele bestritt er allerdings ausschließlich für die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters. Dennoch habe ihn die Zeit unter Trainergrößen wie Giovanni Trapattoni oder Ottmar Hitzfeld geprägt. Von jedem hat er in taktischen Dingen, vor allem aber auch in Sachen Mannschaftsführung und im Umgang mit jungen Spielern etwas mitgenommen. Ebenso von Dragoslav Stepanovic, seinem Trainer bei den Stuttgarter Kickers. Dort absolvierte Markus Weinzierl von 1999 bis 2001 den Großteil seiner Zweitligaspiele – insgesamt 40. Es folgten die Stationen bei der SpVgg Unterhaching und Jahn Regensburg, wo er 2005 seine Spielerkarriere beendete. Und wo er im April 2006 als Co-Trainer des Profiteams begann.

Zuletzt bei verschiedenen Profiteams hospitiert

Die Trainerkarriere von Markus Weinzierl, einem ehemaligen Lehramtsstudenten, sollte noch erfolgreicher werden als seine Spielerzeit. Nachdem er im November 2008 zum Cheftrainer des Drittligisten befördert worden war, führte er die Mannschaft in der Saison 2012/2013 in die 2. Bundesliga. Wenige Tage nach dem Aufstieg wechselte Markus Weinzierl, der in der Zwischenzeit auch die Fußballlehrer-Lizenz erworben hatte, zum FC Augsburg – und legte auch hier eine erfolgreiche Amtszeit hin. So schloss der Bundesligist in der Spielzeit 2013/2014 erstmals eine Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz ab – auf Rang acht. Nur ein Jahr später führte Markus Weinzierl die Augsburger gar erstmals in die UEFA Europa League. Im Sommer 2016 wechselte er zum FC Schalke 04 und war dort ein Jahr lang der Cheftrainer.

In den vergangenen 16 Monaten genoss es Markus Weinzierl, auch mal Zeit mit der Familie, mit seinen beiden sich im Teenager-Alter befindenden Kindern verbringen zu können. Vor allem nutzte er die Zeit ohne Trainerjob aber dazu, viele Gespräche zu führen, sich zu hinterfragen und bei anderen Trainern zu hospitieren. Auch mal etwas intensiver nach links und rechts zu schauen, wozu ihm in all den Jahren als Cheftrainer eines Profiteams kaum Zeit blieb. Deshalb hospitierte er in den vergangenen Monaten zum Beispiel eine Woche lang bei Manchester City und war auch bei den Proficlubs in Leverkusen, Mönchengladbach, Bremen und Watford zu Gast. Und so fühlt er sich nun bereit, die Aufgabe beim VfB zu übernehmen. Und weil er bei all der Nähe zum Fußball in der jüngeren Vergangenheit auch gemerkt hat, dass ihm im Alltag einfach etwas fehlt, brennt er nun darauf, im VfB Clubzentrum seine Arbeit aufzunehmen.