Michael Reschke, seit vergangenem Freitag Sportvorstand beim VfB, über…
…die am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC beginnende Bundesligasaison: „Wir stehen vor einer riesengroßen Herausforderung, damit wir auch in der Saison 2018/2019 noch in der Bundesliga spielen. Es gibt in dieser Saison keine klassischen Abstiegskandidaten. Es gibt nur noch Klubs, die gut arbeiten. Daher wird es schwer, den Klassenerhalt zu schaffen. Um diesen zu erreichen, müssen wir perfekt arbeiten. Das können wir als Klub nur dann, wenn wir eine ausgeprägte, vertrauensvolle Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft haben. Jeder Spieler ist gefordert, sein Ego hintenanzustellen, Teil einer Mannschaft zu sein und für den Erfolg zu leben. Ganz entscheidend wird auch sein, dass uns die Fans auch in Phasen, in denen es mal nicht optimal läuft, unterstützen. Unsere Mannschaft ist aktuell noch jung, sie braucht Rückhalt und Unterstützung.“
…den aktuellen Kader und mögliche Aktivitäten in der noch bis zum 31. August andauernden Transferperiode: „Es wäre hilfreich, wenn uns noch der eine oder andere sinnvolle Coup gelingt. Wir haben uns vorgenommen, keine Wasserstandsmeldungen abzugeben, sondern versuchen den Markt zu sondieren, um zu sehen, was für uns noch möglich und sinnvoll ist. Wir arbeiten an der einen oder anderen Idee und versuchen, den Kader sinnvoll zu ergänzen. Fakt ist: Die Mannschaft ist talentiert, die Ausgangssituation der Mannschaft ist gut. Wir haben einige Spieler mit Bundesligaerfahrung und sehr viele Spieler mit einer guten Perspektive, aber wir hoffen auch, dass wir noch den einen oder anderen mit Erfahrung gewinnen können.“
…seine ersten Tage beim VfB: „Ich bin jetzt seit 39 Jahren in verschiedenen Positionen bei Profiklubs aktiv und sage angesichts des Eindrucks, den ich in den ersten Tage von den Mitarbeitern des VfB gewonnen habe, `Hut ab!` Das Umfeld des Teams bilden sind kernige Jungs, die mit großer Leidenschaft ihre Arbeit leben. Ich möchte da stellvertretend zwei Beispiele nennen: Ich hatte drei Gespräche mit Günther Schäfer. Die Leidenschaft, Emotionalität und Zuneigung zur Mannschaft und zu diesem Klub, die er in diesen Gesprächen rübergebracht hat, sind einzigartig. Als ich bei Zeugwart Michael Meusch war, habe ich die ganzen Grußworte ehemaliger VfB Spieler, die sie ihm zukommen lassen haben, gelesen – da spürt man eine tiefe Zuneigung. Insgesamt hat der Mitarbeiterstab nicht nur Fachkompetenz, sondern auch eine hohe Emotionalität zu diesem Klub. Ich bin stolz und froh, mit solchen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen.“
…die Zusammenarbeit mit Hannes Wolf: „Er ist ein hervorragender Trainer, mit dem ich mich im Moment mehrmals täglich austausche. Die ersten Gespräche waren von einem hohen Vertrauen, gegenseitigem Respekt und sehr intensivem Austausch geprägt. Nicht nur darüber, was mögliche Verstärkungen und Ergänzungen angeht, sondern auch darüber, was das aktuelle Team und das Umfeld angeht. Ich bin mit ihm in jeder Position und der Idee, die dahinter steckt, einig. Ich habe das Gefühl, dass die Chemie zwischen uns stimmt und freue mich total auf die Zusammenarbeit mit ihm.“
…seine künftige Rolle: „Ich möchte zunächst ankommen im Klub, um dann gemeinsam mit den Verantwortlichen und den Mitarbeitern hier meine Rolle im Detail zu definieren. Im Moment hat das Thema Kaderplanung vorrangige Bedeutung. Im Tagesgeschäft sind für mich aber auch Dinge wie strukturelle Entscheidungen, Themen, die die Nachwuchsabteilung oder den gesamten Lizenzspielerbereich angehen, oder ein Dialogpartner für den Cheftrainer zu sein dank meiner früheren Funktionen keine neue Erfahrung. Ich verfüge sicherlich über ein sinnvolles Netzwerk und glaube, dass ich den Markt, die Bundesliga und auch einige andere Länder gut einschätzen kann. Aber die Kaderplanung ist keine One-Man-Show. Wir haben beim VfB eine Scoutingabteilung, in der engagierte Leute einen guten Job machen. Und wir haben einen Trainerstab, der sich eingehend mit Spielerthemen beschäftigt. Mein Hauptdialogpartner im Tagesgeschäft wird Hannes Wolf sein.“
…die Gründe für seinen Wechsel zum VfB: „Die Art und Weise, wie Wolfgang Dietrich mir den VfB vermittelt hat, aus dem Faktor Emotionalität heraus und dann auch noch mit Sachlichkeit, das hat mir total imponiert und war letztlich ganz entscheidend für meinen Entschluss, hierher zu wechseln. Neben der Zusammenarbeit mit Wolfgang Dietrich und Hannes Wolf gab es auch strategische Gründe, die mich gereizt haben: zum Beispiel die Ausgliederung mit einem starken Partner an der Seite, die Visionen realistisch erscheinen lässt. Zudem haben mich die Bilder der vergangenen Saison, vor allem der Aufstiegsfeier, gefangen. Daran merkt man die Emotionalität und die Bedeutung, die dieser Klub für die Menschen hier in der Region besitzt. Das hat mich emotional unglaublich berührt. Ich empfinde es als eine sehr große Verantwortung, dazu beizutragen, dass dieses Gefühl mit Stolz getragen wird.“