Die Fraktion: Ralph Rieker (Bass), Danny Höhl (Gitarre), Philipp Schmid (Gesang), Simon Schmid (Schlagzeug) (v.l.n.r., Foto: Duncan Smith)
"Ein bedeutender Auftritt"
„Für immer VfB“ und „VfB ein Leben lang“, die Texte dieser beiden Lieder kann wohl jeder VfB Fan auswendig. Sie sind an jedem Heimspieltag der Jungs aus Cannstatt in der Mercedes-Benz Arena zu hören. Die Band, die hinter diesen Songs steht, ist „Die Fraktion“. Wird der Sound sonst von der Stadionregie automatisch abgespielt, sind die vier Jungs von der Fraktion an diesem Sonntag vor dem Heimspiel des VfB gegen den SV Werder Bremen (Anstoß 17:30 Uhr) live zu sehen. Vor ihrem Auftritt haben wir mit ihrem Sänger Philipp Schmid gesprochen.
Hallo Philipp, an diesem Sonntag hat nicht nur der VfB Heimspiel, Ihr spielt vor Anpfiff der Partie in der Mercedes-Benz Arena. Wie blickt ihr Eurem Auftritt entgegen?
Philipp Schmid: „Für uns ist es ein Auftritt mit großer Bedeutung. Schließlich spielen wir das erste Mal wieder in der Öffentlichkeit nach dem Tod unseres Freundes und Gitarristen Marc Lory. Dafür wird Danny Höhl erstmals als festes Bandmitglied dabei sein. Das wird sicherlich ein emotionaler Moment. Zudem freuen wir uns darauf, als musikalischer Mutmacher im Stadion zu sein.“
Wo im Stadion verfolgt ihr dann die 90 Minuten?
Philipp Schmid: „Genau wissen wir das noch gar nicht. Sei es im Block in der Cannstatter Kurve oder auf einem freien Sitzplatz, die Hauptsache ist, dass wir im Stadion sind, um die Mannschaft zu unterstützen, anzufeuern und am Ende die drei Punkte zu bejubeln.“
Wie haben wir uns einen gemeinsamen Stadionbesuch der vier Bandmitglieder vorzustellen? Seid Ihr während der 90 Minuten angespannt ruhig oder emotional aufgeladen?
Philipp Schmid: „Ich war schon vergangene Woche beim Auswärtsspiel gegen Wolfsburg im Stadion. Bei dieser Partie war ich eher nicht ansprechbar, weil ich so mitgefiebert habe. Ich vermute, dass wird an diesem Sonntag nicht anders sein.“
Euer Gitarrist Dannyl Höhl gibt an diesem Sonntag sein Heimdebüt.
Philipp Schmid: „Danny hat bereits 2008 bei dem VfB Saison-Opening ausgeholfen. Aber in der Tat ist es sein erstes Pflichtspiel. Er ist wohl der Aufgeregteste von uns allen. In unserer Whatsapp-Gruppe schreibt er uns fast täglich, dass er übt, was das Zeug hält.“
Philipp (l.) und Daniel beim Trainingsbesuch
Er orientiert sich also am VfB Spieltags-Motto für das Spiel „Einsatz und Wille“.
Philipp Schmid: „Absolut. Er verkörpert es Eins zu Eins. Er kannte Marc schließlich auch und weiß, was uns der Auftritt bedeutet und dass es auf jeden Fall emotional wird.“
Wenn der VfB gegen Bremen gewinnt, müsst ihr auch vor den restlichen Heimspielen in die Arena kommen und als Glücksbringer auftreten…
Philipp Schmid: „…wir werden Huub Stevens dann auf jeden Fall fragen, ob wir eine Stammplatzgarantie bekommen. Es gibt schließlich nichts Schöneres als in der Heimat aufzutreten.“
An diesem Sonntag ist der SV Werder Bremen beim VfB zu Gast. Was für ein Spiel erwartest Du?
Philipp Schmid: „Ich gehe davon aus, dass wie in der Vergangenheit, wenn die beiden Teams aufeinandertrafen, wieder viele Tore fallen – und hoffentlich eins mehr für den VfB. Ich blicke dem Duell positiv entgegen und denke, dass es der Startschuss für einen erfolgreichen Saisonendspurt sein wird.“
Wie schätzt Du die derzeitige Lage des VfB ein?
Philipp Schmid: „Bei dem bisher letzten Heimspiel gegen Frankfurt hat die Mannschaft nach einer schwachen ersten Hälfte den entscheidenden Einsatz und Willen gezeigt, um die Partie nach einem Rückstand noch mit 3:1 zu gewinnen. Auch in Wolfsburg hat man vor allem in den ersten 45 Minuten gesehen, dass Leben im Team steckt. Ich bin davon überzeugt, dass der VfB erstklassig bleibt. Anders geht es auch nicht: Die Bundesliga ohne den VfB ist wie Spätzle ohne Soß‘.“
Wie werdet Ihr nach Eurem Auftritt an diesem Sonntag den Saisonendspurt mitverfolgen?
Philipp Schmid: „Wir versuchen alle Spiele live vor Ort mitzuerleben. Sollten wir dies einmal nicht schaffen, gibt es in Berlin gute VfB Kneipen, die gerade in der Endphase der Saison gut gefüllt sind. Dann werden wir dort vor der Leinwand das Geschehen verfolgen und den VfB nach vorne schreien.“