Mit Entschlossenheit und Überzeugung führte Gerhard Mayer-Vorfelder den VfB in den Anfangsjahren seiner 25-jährigen Amtszeit gemeinsam mit den sportlich Verantwortlichen zurück in die Bundesliga und dort zu Titeln. Die Meisterschaften 1984 und 1992 sowie der DFB-Pokalsieg 1997 erlebte der heutige Ehrenpräsident an der Spitze des Vereins. Zudem stand der VfB in zwei Europapokalfinals: 1989 im UEFA-Cup-Endspiel und 1998 im Finale des Europapokals der Pokalsieger.
Siege blieben dem Club aus Cannstatt dort leider verwehrt. Bei allen Erfolgen trafen MVs Entscheidungen nicht immer die volle Zustimmung seines Umfeldes. Das war für ihn allerdings oftmals kein Grund von seiner Position abzuweichen: „Du musst dich zur Wehr setzen, du darfst nicht empfindlich sein, und du musst ertragen, wenn es Feuer gibt.“
Feuer und Emotionen, damit war der VfB Präsident bereits durch seine Tätigkeiten als Politiker vertraut. Nach früheren Funktionen als Referent und als Staatssekretär im Finanzministerium wurde er im Jahr 1980 zum Minister für Kultus- und Sport ernannt, blieb dies ins Jahr 1991, als er schließlich das Ressort wechselte und bis 1998 Finanzminister des Landes war.
Sowohl die Politik als auch der Fußball habe ihm immer große Freude bereitet, sagte Gerhard Mayer-Vorfelder vor zwei Jahren anlässlich seines 80. Geburtstags. Auch wenn die Politik sachbezogener sei, verbanden die beiden Bereiche die Emotionalität. Der gebürtige Mannheimer sagte, dass es ihn stets gereizt habe, Gebiete zu betreten, auf denen er wusste, „dass es dort Zoff gibt“.
Im Jahr 2001 wurde er zum Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt, dem er bis 2004 alleine und von 2004 bis 2006 gemeinsam mit Theo Zwanziger vorstand. Zudem war er sowohl Mitglied des UEFA Exekutivkomitees als auch Vize-Präsident des europäischen Fußballverbandes, deren Ehrenmitglied er heute genauso ist wie des Weltverbandes FIFA.
Der VfB wünscht seinem Ehrenpräsidenten alles Gute zum Geburtstag und für das kommende Lebensjahr vor allem viel Gesundheit.
