Die Truppe, die VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia am Dienstagvormittag um sich versammelte, war durchaus überschaubar, dennoch musste der ein oder andere Zuschauer schon zweimal hinschauen, ehe er sich sicher war, den blonden Trainingsgast richtig einzuordnen.
Hinkel, Breier, Boka und Gentner
Kein geringerer als Andreas Hinkel absolvierte mit den Spielern, die nicht auf Länderspielreise sind, die Einheit, in der zunächst Konditions- und Rehatrainer Christos Papadopoulos den Ton angab, ehe Bruno Labbadia und Eddy Sözer beim fußballspezifischen Teil übernahmen.
"Andi hat viel für den VfB geleistet"
Dass mit Hinkel ein Spieler aus der Generation der "jungen Wilden" mitmachte, ergab sich kurzfristig, wie der gebürtige Backnanger nach dem Training erklärte. "Am Sonntag habe ich zum ersten Mal mit Fredi Bobic telefoniert und am Montag dann auch mit Bruno Labbadia. Es fühlt sich schön an, beim VfB wieder auf dem Platz zu stehen und mittrainieren zu dürfen. Ich war 14 Jahre hier als Spieler, stamme aus der Region und bin seit fast 20 Jahren Mitglied", so der 29-Jährige. Für Fredi Bobic war die Trainingsteilnahme des Deutschen Vizemeisters von 2003 selbstverständlich: "Andi hat viel für den VfB geleistet. Für uns war es keine Frage, ihm in seiner jetzigen Situation die Möglichkeit zu geben, sich bei uns fit zu halten", so der Sportdirektor.
Andi Hinkel bei der Ballannahme
"Die Situation zuletzt war nicht einfach für mich"
Einen ersten Eindruck über die Trainingsbelastung beim VfB sammelte der Rechtsverteidiger bereits heute. "In den letzten Wochen konnte ich zu Hause nur Grundlagen trainieren. Da ist so ein Mannschaftstraining mit fußballspezifischen Übungen schon etwas anderes. Mir fehlt noch die Spritzigkeit nach meiner langen Verletzung. In der letzten Saison hatte ich aufgrund meines Kreuzbandrisses keine Spielpraxis. In den letzten zwei Monaten der Saison habe ich wieder mit der Mannschat von Celtic Glasgow trainiert, aber keine Einsätze mehr bekommen. Die Situation zuletzt war nicht einfach für mich. Ich musste alleine trainieren und mich motivieren, deshalb bin ich sehr froh, dass ich beim VfB mitmachen darf. Jetzt will ich möglichst schnell wieder mein Toplevel erreichen", so Hinkel.
Neben dem ehemaligen deutschen Nationalspieler hatte Bruno Labbadia zwölf weitere Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung, der Rest des Kaders ist auf Länderspielreise. Aus dem Profikader verblieben Timo Gebhart, Julian Schieber, Christian Gentner, Stefano Celozzi, Cristian Molinaro, Arthur Boka und Serdar Tasci. Vom VfB II trainierten Christoph Hemlein, Tobias Rathgeb, Antonio Rüdiger, Pascal Breier, Soufian Benyamina und Steffen Lang mit. Mit diesen Spielern, außer Andreas Hinkel, wird sich das Trainerteam am Abend auch in Richtung Reutlingen aufmachen, wo um 19 Uhr das Freundschaftsspiel zum Startschuss der Jugendkooperation zwischen dem VfB und dem SSV Reutlingen stattfindet.
