
Spätestens mit der Elfmeterszene nahm die ohnehin aufgeheizte Stimmung am ‚Millerntor‘ nochmals zu. Das kultige Stadion von St. Pauli glich einem ‚Hexenkessel‘ – Emotionen pur. Der VfB musste nicht nur den durch Nick Woltemade in der 60. Minute verschossenen Strafstoß und weitere ausgelassene Gelegenheiten verdauen, sondern zugleich gegen aufopferungsvoll kämpfende Hamburger dagegenhalten. Ein Remis bahnte sich an. Es galt somit, mehrere Widerstände zu bezwingen. Und das gelang dem Team von Sebastian Hoeneß an diesem Samstagnachmittag: Kurz vor Schluss schoss – ausgerechnet – Nick Woltemade den 1:0-Siegtreffer, ließ den VfB und seine etwa 3.000 mitgereisten Fans, die zu Spielbeginn eine beeindruckende Choreographie gezeigt hatten, jubeln.
In seinem Fazit betont der Cheftrainer besonders einen Aspekt. „Nach dem vergebenen Elfmeter war die Stimmung im Stadion aufgeheizt, aber wir sind auf unserem Weg geblieben, haben uns weiterhin aussichtsreiche Torchancen herausgespielt und am Ende den Treffer erzielt“, lobt Sebastian Hoeneß das Team für seine Beharrlichkeit und den nahezu unerschütterlichen Willen. „In den vergangenen Wochen hatten wir hinsichtlich des Resultats oft das Nachsehen, deswegen sind wir diesmal froh und stolz über den Auswärtssieg“, sagt er.
Fabian Wohlgemuth: „An die Grenze gegangen“
Das unterstreicht Fabian Wohlgemuth, der einen zumeist dominierenden VfB sah. „Wir haben uns von der hitzigen Atmosphäre am ‚Millerntor‘ nicht mitnehmen lassen, haben kühlen Kopf bewahrt und am Ende das Ding nach Hause gebracht“, sagt der Vorstand Sport. Gleichzeitig bringt er einen wichtigen Zusatz ein: „Es war zunächst durchaus das Muster der vergangenen Wochen zu erkennen: hoher Aufwand, viel Leidenschaft und lange Zeit leere Hände.“ Die Jungs aus Cannstatt wissen, ihre Leistung offen und ehrlich einzuordnen. Und diesmal verstanden sie es auch, die Partie auf ihre Seite zu ziehen.
Ein Erfahrungszuwachs aus den vergangenen Wochen? „Den Ausschlag hat gegeben, dass wir heute mit noch größerer Konsequenz drangeblieben sind, selbst die Null gehalten haben und tatsächlich alle, ohne Ausnahme, bis an die Grenze gegangen sind“, fasst Fabian Wohlgemuth zusammen.
Vor der Kurve gemeinsam jubeln
Ob Spieler, Verantwortliche oder Fans – allseits war die Freude spürbar, sich für den betriebenen Aufwand belohnt zu haben. Endlich gab es wieder Grund für den gemeinsamen Jubel in der Kurve, endlich ließ sich die Heimreise wieder mit drei Punkten im Gepäck antreten. Und auch für die nächsten Wochen ist dieser Auswärtssieg relevant.
„Wir werden daraus Kraft schöpfen und unser Selbstbewusstsein für das Saisonfinale stärken“, sagt Fabian Wohlgemuth. Denn schon in wenigen Tagen gilt es, den nächsten Widerstand aus dem Weg zu räumen: Am Sonntag empfängt der VfB in der heimischen MHP Arena den FC Augsburg – es ist bekannt, dass die Jungs aus Cannstatt zu gerne auch vor heimischer Kulisse endlich wieder über einen Sieg jubeln möchten …
Öffentliches Training
Der VfB lädt am Mittwoch, 7. Mai, zu einer öffentlichen Trainingseinheit ein. Die Jungs aus Cannstatt trainieren ab 10.30 Uhr im Robert-Schlienz-Stadion. Der Eintritt zu den öffentlichen Einheiten ist frei.
