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Verein, 5. Dezember 2021

Das Ehrenamt ist unbezahlbar

Ihr Einsatz ist Herzenssache, ohne sie geht nichts. Der VfB sagt „Danke“. Danke an die Ehrenamtlichen und ihren tollen Einsatz für den Verein und die VfB-Fans. Stellvertretend für alle rücken wir hier eine ganz besondere Facette der ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Fokus.

Ob Jugendtrainer, Schiedsrichter, Kassierer, Vorsitzende oder Volunteers – ihr Einsatz ist einzigartig. Ohne das unermüdliche, tägliche Engagement dieser Menschen wäre ein Vereinsleben so nicht möglich. Im deutschen Fußball sind rund 1,6 Millionen Ehrenamtliche tätig. Zum „Internationalen Tag des Ehrenamts“ am 5. Dezember ruft der Deutsche Fußball-Bund nun zum 22. Mal die Aktion „Danke ans Ehrenamt“ aus. Für den VfB ist es eine Herzenssache, sich daran zu beteiligen – auch wenn eine Reihe der geplanten Aktionen rund um das Heimspiel am Sonntag gegen Hertha BSC aufgrund der neuen Corona-Schutzmaßnahmen kurzfristig abgesagt werden mussten. Was aber unabhängig davon gilt: Der persönliche Einsatz und die Leidenschaft der Ehrenamtlichen für den VfB sind ganz besonders. Dafür sagen wir: „Herzlichen Dank“.

Das Engagement der Ehrenamtlichen für den VfB ist jedoch nicht nur besonders, sondern auch facettenreich – und spielt sich oft abseits des großen Rampenlichts ab. So gehört es beispielsweise beim VfB seit vielen Jahren zur Tradition, dass Menschen mit Handicap bei den Heimspielen in der Mercedes-Benz Arena die Jungs aus Cannstatt unterstützen. Damit das Stadionerlebnis für sie bestmöglich verläuft, werden sie durch das Team Barrierefrei unter Leitung des VfB-Behindertenfanbeauftragten Ralph Klenk betreut. Insgesamt gibt es rund 400 Plätze für Menschen mit Handicap und deren Begleitpersonen. Darunter auch sehbehinderte VfB-Fans, die an Heimspieltagen die Livereportage der Partie via Kopfhörer zugespielt bekommen. Bei der vergangenen Partie gegen Mainz 05 kam es dann zu einer Besonderheit: „Ein sehbehinderter VfB-Fan wurde erstmalig in der Mercedes-Benz Arena von seinem Blindenhund begleitet. Das war komplett neu für uns. Wir sind für solche Aktionen immer offen und versuchen sie umzusetzen, auch wenn sie außergewöhnlich sind“, sagt Ralph Klenk. „Das Team Barrierefreiheit gibt es seit 25 Jahren. Ohne sie würde es gar nicht funktionieren.“

Die Idee, sehbehinderten Fans das Fußballspiel erlebbarer zu machen, entstand bereits im Jahr 2005. Im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde das Projekt in WM-Stadien gestartet – das damalige Gottlieb-Daimler-Stadion gehörte auch dazu. Nach dem Testlauf hat sich das Angebot seither fest in der Bundesliga und der 2. Bundesliga etabliert. Knut Bauer, SWR-Redakteur aus der Landespolitik, ist von Anfang an bei dem Projekt „VfB-Blindenreportage“ dabei und betreut es bei den Spielen. Mit ihm engagiert sich ein Team aus insgesamt acht Kollegen, aus dem in der Regel zwei an Heimspieltagen ehrenamtlich als sogenannte Blindenreporter im Einsatz sind. „Die Reporter, Moderatoren oder Redakteure, die als Blindenreporter tätig sind, kommen aus den tagesaktuellen Redaktionen des SWR. Unsere Sportreporter sind parallel im Einsatz“, erklärt Knut Bauer. „Was uns jedoch alle verbindet, ist unsere Fußballaffinität und damit auch der Bezug zum VfB Stuttgart. Viele von uns sind schon jahrelang ehrenamtlich dabei, manche bereits pensioniert.“

„Positives Feedback treibt uns an“

Dadurch, dass das Herz der Zuhörer weiß-rot schlägt, darf auch gerne etwas subjektiver kommentiert werden. Und das kommt gut an. „Ich habe einmal mit einem sehbehinderten VfB-Fan und dessen Begleiter gesprochen. Beide waren wirklich dankbar über unser Angebot“, so Knut Bauer. Zuvor musste der Begleiter selbst die Beschreibung übernehmen. Während er eine Situation wiedergab, geschah jedoch bereits die nächste. Es war laut und einfach nicht das Stadionerlebnis, was der VfB seinen sehbehinderten Fans bieten wollte. In diesem Gespräch hat Knut Bauer dann ein Feedback erhalten, das ihn immer wieder aufs Neue bewegt, weiterzumachen: „Er könne das Spiel dank uns jetzt ‚sehen‘, sagte mir der blinde VfB-Fan. Ein anderer bestätigte, dass er seine VfB-Dauerkarte nicht mehr hätte, wenn es uns nicht gäbe. Und genau das ist es, was uns antreibt, unser Ehrenamt weiterzuführen.“

Das bezeugte auch VfB-Sympathisant Werner Edelmann mit seinem Blindenhund Urokh, der den wichtigen und stimmungsvollen 2:1-Heimsieg gegen Mainz auf einem der insgesamt 40 Plätze für Sehbehinderte im Block 75 verfolgte: „Ich bekomme eine Gänsehaut im Stadion und freue mich, solche Grenzen zu überwinden. Dadurch, dass ich blind geboren bin, habe ich ein besseres Gehör. Man muss nicht immer daheim vor dem Fernseher sitzen, es gibt auch Menschen mit Handicap, die den VfB im Stadion erleben wollen.“