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Profis 1. Dezember 2025

Spiel mit Lerneffekt

Der VfB zieht aus der Niederlage in Hamburg seine Schlüsse. Es geht unter anderem um Aktivität und Dynamik. Aspekte, die das Team schnell wieder zeigen möchte.

Mit enttäuschter Miene schritten die Jungs aus Cannstatt nach Abpfiff zur Gästekurve. Von den mitgereisten Fans – knapp 6.000 Weiß-Rote waren im Hamburger Volksparkstadion dabei – gab es aufbauenden Applaus. Alle Beteiligten waren sich einig: Wenngleich die Bundesliga-Niederlage am Sonntagnachmittag beim Hamburger SV (1:2) schnell abgeschüttelt werden soll, kann sie darüber hinaus für die Lernkurve der Mannschaft hilfreich sein. Die Auf- und Verarbeitung begann bereits nach Spielende. Ein Rückschlag als Impuls.

Sebastian Hoeneß: „Zielstrebiges Vertikalspiel“

Etwa mit Blick auf die spielerische Leistung. „Uns haben unter anderem Aktivität und Dynamik gefehlt – wir haben viel nach links und rechts gespielt, hatten aber zu selten ein zielstrebiges Vertikalspiel“, sagte Sebastian Hoeneß. Der Cheftrainer ergänzte, dass sich sein Team in der zweiten Hälfte zwar gesteigert habe, aber zwingende Aktionen weitestgehend ausblieben. Für den VfB lässt sich in dieser Hinsicht aus der Niederlage lernen, stets die notwendige Durchschlagskraft im Offensivspiel zu entfalten.

Hinzu kam am Sonntagnachmittag das späte Gegentor, das für Sebastian Hoeneß jedoch nicht der Hauptgrund des Ärgernisses war: „Noch mehr als das späte Gegentor stört mich, dass wir aus der Phase in Überzahl zu wenig Ertrag gezogen haben.“ Ab der 81. Minute agierte der VfB mit einem Akteur mehr auf dem Rasen, weil Hamburgs Alexander Rossing-Lelesiit nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte sah. Der VfB konnte diesen vermeintlichen Vorteil nicht für den entscheidenden ‚Punch‘ nutzen.

Überlegenheit in Ertrag umwandeln

Fabian Wohlgemuth bewertete das ähnlich. „Wir haben diesmal aus unseren Ballbesitzvorteilen zu wenig Zählbares gemacht“, sagte der Vorstand Sport des VfB. Zwar habe die Mannschaft in der zweiten Halbzeit mehr Situationen im letzten Drittel des Gegners kreiert, aber die komplette Wende der Partie blieb aus. Und dann kam in der Nachspielzeit jener Moment, der die Partie sogar noch zugunsten des HSV entschied. „Mit Blick auf den Zeitpunkt und auf die zahlenmäßige Überlegenheit auf dem Feld sind der entscheidende Gegentreffer und die damit verbundene Niederlage sehr bitter“, sagte Fabian Wohlgemuth.

Es sind Aspekte, aus denen der VfB die richtigen Schlüsse ziehen muss, um solch Rückschläge in einer eigentlich stabilen Saisonphase zu vermeiden. Daher schloss Sebastian Hoeneß seine Einschätzung mit einem gewissen Appell. „Wir müssen daraus lernen – und ich bin überzeugt, dass das meine Mannschaft auch machen wird“, sagte der 43-Jährige. Im Hinterkopf hatten er, die Spieler und die Fans dabei schon die nächste Aufgabe: DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch, auswärts beim VfL Bochum. In der K.o.-Begegnung wird Stuttgart die angesprochene Aktivität und Dynamik brauchen, um den Zweitligisten zu knacken.

Die nächsten Termine

Die nächste „Englische Woche“ steht bevor – aber diesmal ohne UEFA Europa League, sondern mit DFB-Pokal. Am Mittwoch, 3. Dezember 2025, gastiert der VfB im Rahmen des Achtelfinals im deutschen Cupwettbewerb beim VfL Bochum – der Anpfiff bei dem Zweitligisten ertönt um 18 Uhr. Das nächste Spiel in der Bundesliga findet am Samstag, 6. Dezember 2025, gegen den FC Bayern München statt – die Jungs aus Cannstatt empfangen den Tabellenführer ab 15.30 Uhr in der heimischen MHP Arena.