In den vergangenen Wochen war Fritzle immer mal wieder auch ein wenig traurig. Keine Fußballspiele in der Mercedes-Benz Arena, keine Veranstaltungen des Fritzle-Clubs. Und auch auf die Hausbesuche bei den VfB Profis musste er verzichten. Dabei hätte er so gerne auch in der neusten Ausgabe der „KICK“ den Kids vom Fritzle-Club wieder einen VfB Spieler und dessen Familie vorgestellt. Die aktuelle Situation lässt das aber nicht zu. Doch einfach nur herumsitzen, die Zeit totschlagen und Trübsal blasen – das ist nicht Fritzles Welt. Und so erlebte das VfB Maskottchen in den vergangenen Wochen auch bei sich zuhause eine abwechslungsreiche Zeit mit netten Momenten, wie ein typischer Tagesablauf beispielhaft zeigt.
Ausschlafen kann ja auch mal ganz schön sein. Als Fritzle an diesem Morgen allerdings aufwacht, ist es schon kurz vor 10 Uhr. Er kann sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so lange geschlafen hat. Aber das hat er sich nun einfach mal gegönnt. Warum auch nicht? Es folgt ein gemütliches, ausgiebiges Frühstück: ein paar Brötchen mit Marmelade, ein gekochtes Ei und dazu einen „Cacau“, wie er in Anlehnung an den ehemaligen VfB Stürmer sein allmorgendliches Schokoladen-Milch-Getränk nennt. Danach ist er gestärkt für den Tag.
Und das muss er heute auch sein. Denn Fritzle will sich als erstes um die Dinge kümmern, die er in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt hat: Wohnung putzen und Wäsche waschen. Nachdem er die erste Ladung mit VfB Klamotten in die Waschmaschine geworfen und diese dann angeschaltet hat, geht er zum Besenschrank. Er holt sich einen Eimer und einen Wischmop heraus und befüllt den Eimer mit Wasser. Anschließend taucht er den Wischmop darin ein und beginnt den Boden zu schrubben. Im Hintergrund läuft das Radio und von einem auf den anderen Moment unterbricht er seine Putzaktion für ein paar Augenblicke. Das Radio spielt seinen Lieblingssong „Whatever you want“ von der Band „Status Quo“. Es ist der Song, der immer eingespielt wird, wenn Fritzle bei den VfB Heimspielen in das Stadion einläuft. Der VfB Chefanimateur nimmt den Mop mit der gleichen Haltung in den Arm wie ein Rockstar seine Gitarre und grölt das Lied lautstark mit. So macht ihm das Putzen umso mehr Spaß. Und es geht umso schneller. Also kann er sogar noch vor dem Mittagessen mit dem nächsten Programmpunkt weitermachen.
Das trifft sich gut. Denn inzwischen hat auch seine Waschmaschine schon mehrmals gepiepst. Ein klares Zeichen: Die Wäsche ist fertig. Voller Schwung öffnet Fritzle deshalb die Türe der Wäschetrommel und holt all die weiß-roten Trikots und Trainingsklamotten heraus. Zum Beispiel sein Trikot mit der Rückennummer 92, die für sein Geburtsjahr 1992 steht. Aber auch all die anderen Trikots und die ganze Trainingskleidung, die er in über 27 Jahren im Einsatz für den VfB gesammelt hat. Er packt sich die Wäsche unter den Arm, geht damit hinaus ins Freie und hängt sie dann sorgfältig zum Trocknen auf den Wäscheständer auf. So wie ihm das Michael Meusch, der Zeugwart des Profiteams, schon vor vielen Jahren beigebracht hat.
Nun wäre Fritzle nicht Fritzle, wenn er nicht längst schon wieder Hunger hätte. Es ist ja aber auch schon kurz vor 13 Uhr. Also stürmt er, sobald er mit der Wäsche draußen fertig ist, wieder nach innen in die Küche. Dort wird aus dem Chefanimateur der Chefkoch. Und zwar ein richtig guter. Denn in den vergangenen Jahren hat Fritzle schwer an seinen Kochkünsten gearbeitet. Immerhin besucht er mit seinen Kids aus dem Fritzle-Club regelmäßig Kochkurse. Zudem hat er bei seinen vergangenen Hausbesuchen oft mit den jeweiligen VfB Profis gekocht und dadurch viele kulinarische Tipps erhalten. Das zahlt sich längst aus.
Das VfB Krokodil liebt zwar ein schönes Stück Fleisch über alles, kann inzwischen aber auch ganz gut vegetarische Gerichte zubereiten. Heute gibt es Kartoffeln mit Quark und Lauchzwiebeln. Entsprechend schnell und professionell schnippelt Fritzle die Lauchzwiebeln klein. Sekunden später ist die Lauchzwiebel klein gehackt, aber Fritzles Finger sind ganz geblieben. Der gefährlichste Teil des Kochens ist damit überstanden. Und so kann sich das VfB Krokodil auch wieder von seiner Seite als Spaßvogel zeigen – und ersetzt auf seinem Kopf die typische Kochmütze durch einen Kochtopf.
Als das Mittagessen beendet, das Geschirr in die Spülmaschine geräumt und die Küche wieder sauber ist, beweist Fritzle, dass er auch ein schlauer Fuchs ist. Er setzt sich an seinen Schreibtisch, schaltet seinen Computer ein und beginnt mit der Arbeit für den Fritzle-Club. Er überlegt sich verschiedene Rätsel- und Rechenaufgaben, die er den Kindern des Fritzle-Clubs dann auf seiner Facebookseite und in der neusten „KICK“ stellt. Zudem lädt er ein paar Videos, in denen er Fußballtricks zeigt, in die „VfB Trickkiste“ hoch. In dieser App stellen der VfB Chefanimateur und mehrere VfB Profis verschiedene Fußballtricks vor und erklären, wie man sie trainiert. Zum Beispiel das Video von einem doppelten Übersteiger, der ganz einfach nachzumachen ist.
Ein paar Stunden später heißt es für Fritzle „Feierabend“. Auf dem Weg in den Garten gießt er noch schnell sein selbstgebautes Hochbeet, damit er auch beim morgigen Mittagessen wieder frische Kräuter aus dem eigenen Anbau hat.
Dann rennt er zu seinem im Garten aufgebauten Trampolin und springt mit Anlauf drauf. Er übt einen Seitfallzieher, versucht einen Fallrückzieher und hüpft zwischendurch immer wieder auch eine Zeit lang ohne Ball auf dem Trampolin herum. Fritzle hat richtig Spaß. Fast eine Stunde lang tobt er sich aus. Dann ist er mit seiner Kraft aber langsam am Ende.
Weil das Wetter aber noch immer viel zu schön ist, um in der Wohnung zu sitzen, baut er sich im Garten seinen Liegestuhl auf und schlummert ein bisschen. Er träumt noch ein bisschen von den vergangenen VfB Spielen – und schläft dann mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht endgültig ein.