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Profis, 24. August 2018

Michael Reschke im Interview

Der VfB Sportvorstand äußert sich zur vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Erik Thommy bis 2022 sowie zu den Leihen von Marcin Kaminski und Orel Mangala.

Michael Reschke, nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung von Erik Thommy am vergangenen Sonntag wurde an diesem Freitag die Ausleihe von Marcin Kaminski zu Fortuna Düsseldorf bekanntgegeben...
Michael Reschke: „...zwei Entscheidungen, die zeigen, wie wir uns sportlich aktuell und perspektivisch aufstellen und von welchem Denken unser Handeln bei der Entwicklung und Förderung von Spielern geprägt ist. Erik hat mit seinen starken Leistungen und mit seiner professionellen Einstellung überzeugt. Seine Vertragsverlängerung hat er sich hart erarbeitet. Er wird über Jahre hinweg ein wichtiger VfB Spieler sein. Auch Marcin Kaminski hat in der vergangenen Saison und in der Vorbereitung überzeugt. Wir haben ja auch seinen Vertrag vor einigen Monaten verlängert.“

Dennoch verleihen Sie ihn für die Saison 2018/2019 an Fortuna Düsseldorf.
Michael Reschke: „Das mag zunächst widersprüchlich klingen. Aber, wenn man tiefer eintaucht, ist es eine absolut sinnvolle Entscheidung für alle. Wir sind fest davon überzeugt, dass Marcin mittelfristig eine sehr wichtige Rolle im VfB Dress spielen wird. Aktuell ist die Konkurrenz innerhalb unseres Kaders, ganz speziell auf der Innenverteidiger-Position, enorm. Marcin braucht aber sichere Spielpraxis für seine Entwicklung, für seinen Weg beim VfB und bei der polnischen Nationalmannschaft. Diese Spielpraxis wird er in Düsseldorf erhalten. Wir werden ihn dabei eng begleiten, wie wir es mit anderen ausgeliehenen Spielern auch machen werden. Für die Fortuna ist Marcin ein Glücksfall.“

Ein Verkauf von Marcin Kaminski ist also kein Thema?
Michael Reschke: „Nein. Wie schon bei der Ausleihe von Orel Mangala an den Hamburger SV handelt es sich auch bei Marcin Kaminski um eine einjährige Ausleihe ohne Kaufoption für Fortuna Düsseldorf. Orel und Marcin spielen in unseren Zukunftsplanungen eine wichtige Rolle. Es gab für beide Spieler wirtschaftlich lukrative Transferangebote, aber Verkäufe waren nie Thema für uns.“

Was antworten Sie Fans, die Bedenken im Hinblick auf die Kadergröße äußern und die Spieler wie Orel lieber weiter im VfB Dress sehen würden?
Michael Reschke: „Natürlich sorgt es für Aufsehen, wenn Orel beim HSV direkt so erfreulich starke Leistungen abliefert. Man könnte schnell denken: Der würde uns jetzt auch guttun. Fakt ist aber: Orel wird beim HSV auf deutlich mehr Spielzeitkommen, als dies bei uns realistisch möglich gewesen wäre. Wir müssen immer unsere Gesamtsituation sehen. Im aktuellen Bundesligakader haben wir aktuell 20 ausgeglichen starke Feldspieler mit gutem Bundesliga-Niveau. Alle sind fit. Alle drängen auf Spielzeit. Wir haben aber beispielsweise im Oktober und November nur sechs Bundesligaspiele in 60 Tagen und in der gesamten Hinrunde nur zwei Englische Wochen. Das klassische Rotationsthema, das für Klubs, die international spielen, wichtig ist, stellt sich bei uns also nicht. Es wird eher Härtefälle geben von guten, fitten Spielern, die am Wochenende nicht einmal im Kader stehen, obwohl Sie eine gute Form haben, Gas geben und eine Nominierung verdient hätten. Wenn dies in einem Kader bei zu vielen Spielern zu oft passiert, sorgt dies für schlechte Stimmung und ist kontraproduktiv. Dann lieber mal bei Verletzungsmiseren, die immer drohen, in einem oder zwei Spielen personelle Engpässe in Kauf nehmen.“

Auch bei der U21 gab es zuletzt noch Abgänge im Kader zu verzeichnen. Nach Nicolas Sessa zum VfR Aalen hat Alexander Groiß den VfB in Richtung Karlsruhe verlassen.
Michael Reschke: „Für diese beiden Spieler ist es sportlich absolut sinnvoll, in der 3. Liga den nächsten Karriereschritt zu gehen. Und ganz wichtig: Obwohl es sich in beiden Fällen nicht um Ausleihen handelt, behalten wir das Heft des Handelns in der Hand. Wir haben uns jeweils eine Rückkaufoption gesichert und eine Beteiligung an möglichen Weitertransfers vereinbart. Somit ist unsere perspektivische Position besser, als wenn sie geblieben wären, denn Nico und Alex hatten auslaufende Verträge zum 30. Juni 2019 und beide hatten signalisiert, nicht verlängern zu wollen.“