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Eines der ersten Mannschaftsfotos des VfB

2. April 1912

Die Fusion

Durch die zahlreichen Neugründungen von reinen Fußballvereinen fürchtet man beim Rugby-spielenden FV Stuttgart 1893 ins Hintertreffen zu geraten und nimmt daher ab dem Jahr 1908 den Fußballsport wieder ins Programm. Durch das Rugby-Spiel gestählt, qualifiziert sich der erfolgreich spielende Verein bereits im Jahr 1912 für die Endrunde um den Aufstieg zur Südkreisliga. Allerdings muss der Verein schon von Beginn an immer wieder um eine für die gestiegenen Erwartungen geeignete Sportstätte kämpfen. Mehrfache Wechsel der Sportanlagen sind notwendig, führen aber zu keinem befriedigenden Ergebnis.


Der Kronenklub Cannstatt – ebenfalls mit guten Spielern ausgestattet und ein geselliges Vereinsleben pflegend - ist sportlich nicht ganz so erfolgreich wie die 93er. Doch bereits im Jahr 1908 ist der Kronenklub im Besitz eines Sportgeländes, das ausgezeichnete Voraussetzungen für die Ausübung des Rasensports bietet.


Neben bereits bestehenden persönlichen Verbindungen, die durch gemeinsame Spiele gefestigt werden, sind es einerseits die sportlichen, andererseits die infrastrukturellen Perspektiven, die beide Vereine zu einem Zusammenschluss bewegen. Im Sommer 1911 werden im Hotel Concordia in Bad Cannstatt Verhandlungen aufgenommen, die schließlich am 2. April 1912 zur Vereinigung zum Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e.V. führen. Als Vereinswappen dienen die drei stilisierten Hirschgeweihe aus dem Wappen des Hauses Württemberg, die Vereinsfarben weiß-rot stehen wohl für die Farben Bad Cannstatts, der Heimat des Vereins, der seine Heimspiele fortan auf dem vom Kronenklub angelegten Platz in Stuttgart-Münster bis Ende des Jahres 1919 austrägt.


Zur Fusion des FV Stuttgart 1893 und des Kronenklubs Cannstatt zum VfB Stuttgart 1893 e.V. heißt es in der Jubiläumsschrift zum 60-jährigen Bestehen des VfB auf Seite 52:
„Der Fußballverein Stuttgart 1893, mit dem wir schon lange gut befreundet waren, stand nun im Herbst 1911 bzw. Frühjahr 1912 vor den Aufstiegsspielen zur obersten Klasse. Er stand aber auch vor der Tatsache, im Jahre 1912 keinen Platz mehr zu besitzen, auf dem er seine Spiele austragen konnte. Weiterhin wußte er, daß er zu den Aufstiegsspielen ganz gut eine Verstärkung seiner Mannschaft gebrauchen konnte und außerdem später, falls der Aufstieg errungen wurde, ein weitaus größeres Spielermaterial benötigte. Was lag da näher als eine Fühlungnahme mit dem benachbarten Kronenklub? Da auch beim Kronenklub dieselben Gedanken nach dem Verlust der Aufstiegs-Chance aufgetaucht waren, wurden zuerst unverbindliche Gespräche geführt […]. Es waren manche Widerstände zu überwinden, besonders auch bei den Aktiven, da doch der eine oder andere hüben wie drüben befürchten mußte, bei der größeren Auswahl nicht mehr in der ersten Mannschaft spielen zu dürfen. Es kam aber doch in einer bewegten Sitzung im Hotel Concordia der Beschluß zustande, die Vereinigung durchzuführen.“